Dresden, 30. Oktober 2013

Zei­tungs­lek­tü­re: „Zwei­tau­send Jah­re Augus­tus – wie mick­rig neh­men sich gegen ein sol­ches Jubi­lä­um die Staats­grö­ßen ande­rer Natio­nen aus. Karl V., Napo­le­on, Bis­marck, Queen Vic­to­ria, selbst Karl der Gro­ße in allen Ehren, gegen den Erfin­der des römi­schen Kai­ser­tums ver­blas­sen so ziem­lich alle his­to­ri­schen Ver­gleichs­grö­ßen. Und so ist die­ser Urcä­sar Augus­tus für die ita­lie­ni­sche Nati­on, die ihn mit Recht bereits ein Jahr vor sei­nem run­den Todes­da­tum ange­mes­sen zu fei­ern beginnt, recht eigent­lich eine Num­mer zu groß; einen Ber­lus­co­ni hät­te die­ser Kai­ser wohl in einem Latri­nen­ka­nal erträn­ken las­sen“, schreibt Dirk Schü­mer im F.A.Z.-Feuilleton zu einer Aus­stel­lung über den Groß­nef­fen Juli­us Cäsars. Ein Leser kom­men­tiert unter dem dut­zend­fa­chen Bei­fall ande­rer den letz­ten, hier zitier­ten Teil­satz des Autors so: „Klas­se, […], vie­len Dank für die­se Wen­dung!“ Sagt das nicht min­des­tens so viel aus über den Zustand der poli­ti­schen Kul­tur hier­zu­lan­de wie über den in Italien?

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