Der Alltagsrezensent

Für den Ein­stieg: der 1975 im Ver­lag „Volk und Welt“ erschie­ne­ne Sam­mel­band „Die Mis­si­on des Luft­bal­lons“, dazu der Text „An den Freund“ in dem bei Rowohlt 1929 ver­öf­fent­lich­ten Aus­wahl-Buch „Schwarz auf Weiß“. Foto: Micha­el Kunze

Vor 150 Jah­ren wur­de der öster­rei­chi­sche Jour­na­list und Kri­ti­ker Alfred Pol­gar geboren

WIEN/BERIN. Die Suche nach einem Haupt­werk wird als ver­geb­li­che enden. Alfred Pol­gar hat kei­nes hin­ter­las­sen. Der spä­te­re „Meis­ter der klei­nen Form“ erblick­te vor 150 Jah­ren in der Wie­ner Leo­pold­stadt das Licht der Welt, am 17. Okto­ber 1873. Der Last, die sol­che Zuschrei­bung trotz Viel­sei­tig­keit mit sich brach­te, wur­de er sich bewusst: „Ich bin“, schrieb er 1951 an Alfred Neu­mann, „seit Jahr und Tag als Feuil­le­to­nist stigmatisiert.“

Zurecht oder nicht: Dar­in liegt der Haupt­grund, war­um sein Name, anders als noch vor drei­ßig, vier­zig Jah­ren, bei vie­len Zeit­ge­nos­sen kaum mehr Asso­zia­tio­nen her­vor­ruft. Weni­ge sind noch am Leben, die sei­ne Tex­te in den Zei­tun­gen gele­sen haben. Also: „War­um und zu wel­chem Ende stu­die­ren wir „Der All­tags­re­zen­sent“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Der transalpine Brückenbauer

Sinn­bild Pas­saus neben den drei Flüs­sen: der Dom, des­sen Orgel Rein­hard Raf­falt beson­de­re Bedeu­tung zumaß. Deren Spiel­tisch nann­te er einen der drei Thro­ne der Kathe­dra­le. Foto: Micha­el Kunze

Eine Bio­gra­phie wür­digt den gro­ßen Kul­tur­ver­mitt­ler Ita­li­ens, Rein­hard Raf­falt, zu des­sen 100. Geburtstag.

PASSAU/MÜNCHEN/ROM. Am 16. Juni 1976 starb mit Rein­hard Raf­falt der Deu­ter roma­ni­scher Welt in bun­des­re­pu­bli­ka­ni­scher Nach­kriegs­zeit. Er stand „Der tran­sal­pi­ne Brü­cken­bau­er“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Auf die Autorität verweisen

Vor 65 Jah­ren starb der heu­te weit­hin ver­ges­se­ne katho­li­sche Publi­zist Wal­de­mar Guri­an. Es lohnt, das Werk des gebür­ti­gen St. Peters­bur­gers neu zu entdecken.

DRESDEN/BONN. Das Dik­tum vom „Kron­ju­ris­ten des Drit­ten Rei­ches“, mit dem der Publi­zist Wal­de­mar Guri­an im Okto­ber 1934 den Staats­recht­ler Carl Schmitt beleg­te, nach­dem die­ser die von Hit­ler ange­wie­se­nen Mas­sen­er­schie­ßun­gen ohne Gerichts­ver­fah­ren vom 30. Juni in der „Deut­schen Juris­ten­zei­tung“ „Auf die Auto­ri­tät ver­wei­sen“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Minderheit mit Wirkung

Andreas Püttmanns kleine Studie zeigt die Bedeutung von Katholiken für die Bundesrepublik. Sie reicht weit hinaus über Staatslenker wie Konrad Adenauer oder Helmut Kohl. Cover: Verlag
Andre­as Pütt­manns klei­ne Stu­die zeigt die Bedeu­tung der Katho­li­ken für die Bun­des­re­pu­blik. Sie reicht weit hin­aus über Staats­len­ker wie Kon­rad Ade­nau­er oder Hel­mut Kohl. Cover: Verlag

Andre­as Pütt­mann zeigt in einer klei­nen, doch auf­schluss­rei­chen Stu­die: Katho­li­ken fris­ten hier­zu­lan­de kei­ne Nischen­exis­tenz – und das ist, zumal nicht mehr selbst­ver­ständ­lich, gut so.

DRESDEN. Mehr­hei­ten sind dumm, hat der Publi­zist Hans Con­rad Zan­der geschrie­ben – und die Erklä­rung mit­ge­lie­fert: Denn eine Den­ken und Wahr­neh­mung betref­fen­de Vor­macht kenn­zeich­ne, “dass sie sich sel­ber nicht infra­ge stellt“. Im Mit­tel­al­ter habe man das etwa am Auf­tre­ten der katho­li­schen Kir­che erken­nen kön­nen, die Tei­le der Wirk­lich­keit aus­blen­de­te, die nicht ins von ihr domi­nier­te Sche­ma pass­ten, so Zan­der. Doch wie steht es heu­te? Hier, nicht nur in Sach­sen. “Sei­ten­ver­kehrt“ im Umgang der kon­fes­si­ons­lo­sen Mehr­heit und einer grö­ße­ren Min­der­heit von Pro­tes­tan­ten mit der katho­li­schen Kir­che, der im Frei­staat kei­ne vier Pro­zent der vier Mil­lio­nen Bür­ger ange­hö­ren, deutsch­land­weit mit 24 Mil­lio­nen aber gut ein Viertel.

Unter dem Titel „Wie katho­lisch ist Deutsch­land … und was hat es davon?“ legt der Publi­zist und pro­mo­vier­te Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Andre­as Pütt­mann eine “klei­ne katho­li­sche ‘Leis­tungs­schau‘“ vor. Ange­sichts die­ses Anspruchs mag sich man­cher die Augen rei­ben – nach dem Mot­to: Wer braucht und wen inter­es­siert sowas? Hier.

Das anspruchs­voll, aber flott geschrie­be­ne Werk lie­fert eine Über­sicht über den katho­li­schen Bei­trag zu unse­rer Repu­blik, die der „Min­der­heit mit Wir­kung“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Der Populist, ein Demokrat?

Der Politikwissenschaftler Dr. Steven Schäller erforscht an der TU Dresden auch den Populismus. Foto: Bildermann.de
Der Poli­to­lo­ge Dr. Ste­ven Schäl­ler erforscht an der TU Dres­den auch den Popu­lis­mus. Foto: Bildermann.de

DRESDEN. Das Schlag­wort vom „Popu­lis­ten“ ist in aller Mun­de. Was den einen als selbst­be­wuss­ter Aus­weis von Volks­nä­he dient, ver­wen­den ande­re gegen sie. Ein Gespräch mit dem Poli­to­lo­gen Ste­ven Schäl­ler von der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dres­den über Freund-Feind-Den­ken auf bei­den Sei­ten, das nur sel­ten eine vor­ur­teils­freie Dis­kus­si­on mög­lich macht.

Wer die öffent­li­che Debat­te ver­folgt, muss zu dem Schluss kom­men: Popu­lis­mus ist gefähr­lich. Warum?

Das liegt im Auge des Betrach­ters. Fakt ist, dass die umgangs­sprach­li­che Ver­wen­dung die­ses Begriffs, gern mit dem Prä­fix „Rechts“, meist dar­auf aus ist, zu dif­fa­mie­ren. Natür­lich sind Wis­sen­schaft­ler auch nur Men­schen, die sich bei ihrer Arbeit, ähn­lich wie Jour­na­lis­ten, oft schwer­tun, die eige­ne Ein­stel­lung außen vor zu las­sen. Das ist das eine. Das ande­re: Den Popu­lis­mus gibt es nicht, also gibt es auch nicht die eine Defi­ni­ti­on „Der Popu­list, ein Demo­krat?“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Das Schwarze Brett fürs Handy

Silicon Valley von Chemnitz: Die Softwareschmiede Staffbase setzt auf tierischen Beistand. Wichtiger aber: Sie hat eine App entwickelt, mit der auch Beschäftigte erreicht werden können, die keinen PC-Arbeitsplatz haben. Foto: Michael Kunze
Sili­con Val­ley in Chem­nitz: Die Soft­ware­fir­ma Staff­ba­se um Geschäfts­füh­rer Mar­tin Böh­rin­ger setzt auf tie­ri­schen Bei­stand. Wich­ti­ger aber: Sie hat eine neu­ar­ti­ge Web­an­wen­dung ent­wi­ckelt. Foto: Micha­el Kunze

Nicht jeder Mit­ar­bei­ter hat Lap­top oder PC am Arbeits­platz. Erreich­bar ist er den­noch – dank einer App der Chem­nit­zer Soft­ware­schmie­de Staffbase.

CHEMNITZ. Das eige­ne Fir­men­lo­go neben Whats­app auf den Pri­vat-Smart­pho­nes der Beleg­schaft – wie das geht? Die Ant­wort dürf­te man­chem Unter­neh­mens­chef auch Lösun­gen für ande­re Her­aus­for­de­run­gen „Das Schwar­ze Brett fürs Han­dy“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Warum eine Christin in Chemnitz im Ramadan fastet

Bloggt nicht nur über Islam und Ramadan, sondern fastet selbst: eine evangelische Studentin an der TU Chemnitz. Foto: https://30tageislam.wordpress.com/page/2
Bloggt nicht nur über Islam und Rama­dan, son­dern fas­tet mit: eine evan­ge­li­sche Stu­den­tin in Chem­nitz. Foto: https://30tageislam.wordpress.com/page/2

Evan­ge­lisch ist sie und Stu­den­tin der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät – und hält sich der­zeit an die Gebo­te des isla­mi­schen Fas­ten­mo­nats. Aus meh­re­ren Grün­den ist das eine Herausforderung.

CHEMNITZ. War­um im Inter­net über den Islam schrei­ben, aus­ge­rech­net im Fas­ten­mo­nat Rama­dan? Anonym. Oben­drein von einer Stu­den­tin der TU Chem­nitz, die nicht viel mehr von sich preis­ge­ben will, als dass sie kei­ne Mus­li­min ist, son­dern evan­ge­li­sche West­fä­lin. „Gute Fra­ge. Gegen­fra­ge: War­um nicht?“, sagt die 23-Jäh­ri­ge. Seit dem 7. Juni ist ihr Blog „30 Tage Islam. Erfah­run­gen über den Fas­ten­mo­nat Rama­dan und den Islam in Deutsch­land“ im Netz frei­ge­schal­tet. Am Vor­tag hat­te die Fas­ten­zeit als neun­ter Monat des isla­mi­schen Mond­ka­len­ders begon­nen, in dem laut Über­lie­fe­rung einst der Koran zu den Men­schen gesandt wur­de. Der Rama­dan dau­ert bis 5. Juli. Doch mit Rezep­ten, die sie auf der Sei­te ein­stellt – etwa für das marok­ka­ni­sche Gamil­la: Rind­fleisch mit getrock­ne­ten Pflau­men -, ist es für sie nicht „War­um eine Chris­tin in Chem­nitz im Rama­dan fas­tet“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Zeitung: Neumann-Studie angesichts aktueller Lage „geradezu prophetisch“

2015 im Bebra Wissenschaft Verlag in Berlin erschienen: die erste biografische und werkbiografische Studie zu einem vergessenen Klassiker der deutschen Politikwissenschaft. Cover: Verlag
2015 im Bebra Wis­sen­schaft Ver­lag Ber­lin erschie­nen: die ers­te bio­gra­fi­sche und werk­bio­gra­fi­sche Stu­die zu einem ver­ges­se­nen Klas­si­ker der deutsch­spra­chi­gen Poli­tik­wis­sen­schaft. Cover: Verlag

CHEMNITZ. Die Chem­nit­zer Tages­zei­tung „Freie Pres­se“ hat Pas­sa­gen des vom Her­aus­ge­ber die­ser Inter­net­sei­te 2015 ver­öf­fent­lich­ten Buches „Sig­mund Neu­mann. Demo­kra­tie­leh­rer im Zeit­al­ter des inter­na­tio­na­len Bür­ger­kriegs“ „ange­sichts der aktu­el­len Nach­rich­ten­la­ge“ als „gera­de­zu pro­phe­tisch“ bezeich­net. Ron­ny Schil­der ver­gleicht in einem ganz­sei­ti­gen Arti­kel im Kul­tur­teil der Aus­ga­be vom 7. Mai 2016 die aktu­el­le poli­ti­sche Lage in Deutsch­land mit jener in der Zeit der Wei­ma­rer Repu­blik, mit der sich der in Leip­zig gebo­re­ne Poli­tik­wis­sen­schaft­ler und Dik­ta­tur­for­scher Sig­mund Neu­mann (1904 bis 1962) einst „Zei­tung: Neu­mann-Stu­die ange­sichts aktu­el­ler Lage „gera­de­zu pro­phe­tisch““ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Alte Geister mit neuen Strategien

Seit rund 100 Tagen regiert die Par­tei Recht und Gerech­tig­keit in Polen – und ist dabei, die Insti­tu­tio­nen umzu­bau­en. Heu­te kommt die neue Regie­rungs­chefin Bea­ta Szyd­lo zum Antritts­be­such nach Ber­lin. War­um aber kri­ti­siert die pol­ni­sche Füh­rung seit Mona­ten alte Eli­ten im eige­nen Land, dazu die EU und Deutschland?

CHEMNITZ. San­dra Kra­nich hat der Wahl­sieg von Recht und Gerech­tig­keit (PiS) nicht gewun­dert. Seit 2007 lebt sie in Deutsch­land, wur­de jedoch in Polen gebo­ren „Alte Geis­ter mit neu­en Stra­te­gien“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Dresden, 7. Oktober 2015

Dass sich Deutsch­land ver­än­dert – jetzt, von Grund auf, tief­grei­fend – davon wird in die­sen Tagen viel geschrie­ben. Was nichts Beson­de­res wäre, weil der Lauf der Din­ge, erweist sich seit Mona­ten als Nähr­bo­den für Froh­lo­cken auf der einen, Angst aber auf der ande­ren Sei­te – und viel Unsi­cher­heit dazwi­schen. Mal schlägt sie zur einen aus, dann zur ande­ren Sei­te, kann noch aus­schla­gen. Um nichts Gerin­ge­res als die Wah­reit geht es – jeden­falls, was dafür gehal­ten wird. Anders ist das Dik­tum von feh­len­der Objek­ti­vi­tät in den „Sys­temm­edi­en“, von der „Lügen­pres­se“ nicht zu ver­ste­hen. Was ist Lüge, „Dres­den, 7. Okto­ber 2015“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter

Auf Öl gebaut

Symbol für den Aufstieg einer Stadt: Bürotürme, Astana. Foto: Michael Kunze.
Sym­bol für den Auf­stieg einer Stadt: Büro­tür­me, Asta­na. Foto: Micha­el Kunze.

ASTANA. In vier Jah­ren wird die Welt auf Kasach­stan bli­cken. Dar­an arbei­tet jeden­falls Talgat Erme­gi­ya­ev. Er hofft und bangt dar­um, dass das auch gelingt. Der frü­he­re Tou­ris­mus­mi­nis­ter orga­ni­siert die Expo 2017. Drei Mona­te lang soll „Auf Öl gebaut“ wei­ter­le­sen

Share this: 
Share this page via Email Share this page via Facebook Share this page via Twitter