Abtei St. Marienthal verkauft Bibliothek an Freistaat Sachsen

Sach­sens Kul­tur­mi­nis­te­rin Bar­ba­ra Klepsch (CDU), Äbtis­sin M. Eli­sa­beth Vaterodt OCist sowie der Gene­ral­se­kre­tär der Ernst-von-Sie­mens-Kunst­stif­tung, Mar­tin Hoer­nes, betrach­ten zwei beson­de­re Stü­cke der St. Mari­entha­ler Biblio­thek. Für kur­ze Zeit sind sie in der Schatz­kam­mer der SLUB aus­ge­stellt. Foto: Micha­el Kunze

Der Groß­teil der Dru­cke bleibt als Dau­er­leih­ga­be im Klos­ter, wäh­rend Hand­schrif­ten und Urkun­den nach Leip­zig und Dres­den gehen.

DRESDEN/OSTRITZ. Die Zis­ter­zi­en­se­rin­nen-Abtei St. Mari­en­thal im süd­ost­säch­si­schen Ost­ritz hat ihre Biblio­thek an den Frei­staat Sach­sen ver­kauft: ins­ge­samt rund 2700 Titel. Nach mehr als zwei Jah­ren Ver­hand­lung sind dafür 5,5 Mil­lio­nen Euro geflos­sen. „Abtei St. Mari­en­thal ver­kauft Biblio­thek an Frei­staat Sach­sen“ wei­ter­le­sen

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Mehr als der Ort einer einst berüchtigten Haftanstalt

Baut­zen – so, wie es sich selbst gern sieht: von der Friedens‑, vor­mals Kron­prin­zen­brü­cke. Foto: Micha­el Kunze

Ein Gewirr von Gie­beln, Tür­men, Zin­nen: Wer Baut­zens Schön­heit und Viel­falt zu erspü­ren sucht, soll­te sich Zeit neh­men für die über der Spree sich erhe­ben­de, weit­hin baro­cke Alt­stadt auf mit­tel­al­ter­li­chem Grundriss.

BAUTZEN. Nur weni­ge ahnen, dass sich in Baut­zen weit mehr auf­tun lässt als die wich­ti­ge Gedenk­stät­te der einst berüch­tig­ten DDR-Haft­an­stalt. Wäh­rend Gör­litz längst scha­ren­wei­se Gäs­te anlockt, gilt die Stadt an der Spree als „Mehr als der Ort einer einst berüch­tig­ten Haft­an­stalt“ wei­ter­le­sen

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Ein beinahe vergessener Bistumspatron

In einem kunst­voll mit Sze­nen aus sei­nem Leben ver­zier­ten Altar-Mar­mor­auf­satz ist der Hei­li­ge Dona­tus im Dom von Arez­zo bei­gesetzt. Die Gebei­ne wur­den 1340 von der alten Kathe­dra­le in die neu errich­te­te über­führt. Foto: Micha­el Kunze

Das gro­ße Leid der Men­schen süd­lich der Alpen in der Coro­na-Pan­de­mie lässt auch vie­le hier­zu­lan­de nicht kalt. Doch kaum bekannt ist: Frei­berg weist wie kei­ne ande­re Stadt in der Diö­ze­se Dres­den-Mei­ßen Bezü­ge zu einem Nord­ita­lie­ner auf, der nicht nur ein auch unter Katho­li­ken kaum bekann­ter Für­spre­cher ist, son­dern nach dem in der Sil­ber­stadt etwa der eins­ti­ge Pest­fried­hof benannt wurde.

FREIBERG/AREZZO. Stadt und Pro­vinz Arez­zo sind wie ande­re in Ober­ita­li­en der­zeit vom Coro­na­vi­rus beson­ders geplagt. Ver­glei­che mit Pest­epi­de­mien kur­sie­ren. Der Fried­hof, auf dem in Frei­berg frü­her Seu­chen­op­fer bei­gesetzt wur­den, trägt den Namen eines Man­nes, der einst in Nord­ita­li­en „Ein bei­na­he ver­ges­se­ner Bis­tums­pa­tron“ wei­ter­le­sen

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Suchen nach Beckett

Im Gespräch mit dem Chefredakteur der Literaturzeitschrift "Sinn und Form", Matthias Weichelt: Samuel Becketts Übersetzerin Erika Tophoven am 8. September 2018 im Rußwurmschen Herrenhaus zu Breitungen/Werra. Foto: Michael Kunze
Im Gespräch mit dem Chef­re­dak­teur der Lite­ra­tur­zeit­schrift „Sinn und Form“, Mat­thi­as Wei­chelt: Samu­el Becketts Über­set­ze­rin Eri­ka Topho­ven am 8. Sep­tem­ber 2018 im Ruß­wurm­schen Her­ren­haus zu Breitungen/Werra. Foto: Micha­el Kunze

Mona­te­lang hat der spä­te­re Lite­ra­tur­no­bel­preis­trä­ger 1936/37 Deutsch­land durch­streift – eine deut­sche Aus­ga­be der Rei­se­ta­ge­bü­cher fehlt aber noch. Bekannt ist, dass er in Leip­zig und Dres­den war. Sei­ne Über­set­ze­rin gab nun mehr preis über den Auf­ent­halt in Sachsen.

FREIBERG/BREITUNGEN. Sechs Mona­te lang ist der sei­ner­zeit noch unbe­kann­te Samu­el Beckett vom Herbst 1936 an durch Deutsch­land gestreift, bis er im April des Fol­ge­jah­res nach Irland zurück­kehr­te. Von sei­nem 1953 urauf­ge­führ­ten „Suchen nach Beckett“ wei­ter­le­sen

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Als die LPG das Kloster abreißen wollte

Im einstigen Nonnenkloster im Crimmitschauer Ortsteil Frankenhausen wurde bis zur Reformation nach den Regeln der Zisterzienser gelebt, obwohl es nie dem Orden angehörte. Foto: Michael Kunze
Im 1276 vom Wet­ti­ner Diet­rich von Lands­berg gestif­te­ten Non­nen­klos­ter im Crim­mit­schau­er Orts­teil Fran­ken­hau­sen wur­de bis zur Refor­ma­ti­on nach den Regeln der Zis­ter­zi­en­ser gelebt, obwohl es nie dem Orden ange­hör­te, son­dern dem Naum­bur­ger Bischof unter­stand. Foto: Micha­el Kunze

Im süd­west­säch­si­schen Fran­ken­hau­sen machen sich Bür­ger seit 1985 für den Erhalt eines Klein­ods stark, das zur Pil­ger­her­ber­ge aus­ge­baut wer­den soll. Dabei soll­te es in der DDR zunächst einer Groß­kü­che weichen.

FRANKENHAUSEN. Bis die Pil­ger­her­ber­ge an einem der Aus­läu­fer des säch­si­schen Jakobs­wegs bezugs­fer­tig ist, geht noch Zeit ins Land, sagt Lutz Kretz­sch­mar, wäh­rend er vor dem Gebäu­de steht, in dem sie unter­kom­men soll. Als „Als die LPG das Klos­ter abrei­ßen woll­te“ wei­ter­le­sen

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Die eine Welt als Fluchtpunkt

Decodiert Ambrogio Lorenzettis Wandgemälde in der Sieneser Sala de la Pace eindrucksvoll: Patrick Boucherons im Berliner Wolff-Verlag erschienener Essay "Gebannte Angst - Siena 1338". Cover: Verlag
Deco­diert Ambro­gio Loren­zet­tis Wand­ge­mäl­de in der Sie­n­e­ser Sala del­la Pace ein­drucks­voll: Patrick Bou­che­rons im Wolff-Ver­lag erschie­ne­ner Essay „Gebann­te Angst – Sie­na 1338“. Cover: Verlag

Die tos­ka­ni­sche Stadt Sie­na birgt in ihrem Palaz­zo Pub­bli­co ein epo­cha­les Wand­bild, des­sen poli­ti­sche Bot­schaft bis in die Gegen­wart weist. Der His­to­ri­ker Patrick Bou­che­ron hat das soge­nann­te Fres­ko der Guten Regie­rung nun neu gedeu­tet. Was hat es uns heu­te zu sagen?

SIENA. Der ame­ri­ka­ni­sche Poli­to­lo­ge Fran­cis Fuku­ya­ma war es, der mit dem Zusam­men­bruch der Sowjet­uni­on das „Ende der Geschich­te“ gekom­men sah – und dafür Prü­gel bezog. Denn das von ihm vor­aus­ge­sag­te welt­um­span­nen­de Frie­dens­zeit­al­ter aus dem Geis­te von Libe­ra­lis­mus und Markt­wirt­schaft ist aus­ge­blie­ben. Ambro­gio Loren­zet­ti sah schon vor 680 Jah­ren für der­lei Eupho­rie kei­nen Anlass, als der Maler im Palaz­zo Pub­bli­co der tos­ka­ni­schen Stadt Sie­na ein für die poli­ti­sche wie die Kunst­ge­schichts­schrei­bung epo­cha­les Werk schuf. Der fran­zö­si­sche His­to­ri­ker Patrick Bou­che­ron hat es nun neu gedeu­tet. Nicht nur Fach­leu­ten ist es als alle­go­ri­sches „ ‚Fres­ko‘ der Guten Regie­rung“ ein Begriff, obwohl es die „Schlech­te“ noch ein­drück­li­cher beschreibt.

Der am Pari­ser Col­lè­ge de Fran­ce leh­ren­de Autor hat die auf drei Wän­den einer Rats­stu­be ange­brach­te, mit­tel­al­ter­ty­pisch reich codier­te und so für heu­ti­ge Betrach­ter nicht ein­fach zu „lesen­de“ Arbeit, an der sich „Die eine Welt als Flucht­punkt“ wei­ter­le­sen

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Wandeln zwischen Welt und Wut

Der an der TU Dresden forschende Politologe Maik Herold forscht zum Bürger. Foto: André Wirsig
Der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Maik Herold forscht an der TU Dres­den zum Bür­ger. Foto: André Wirsig

DRESDEN. War­um schlug dem „Bür­ger“ hier­zu­lan­de oft Skep­sis ent­ge­gen, und wie steht es heu­te um ihn als poli­ti­schem Akteur? Ein Gespräch mit dem Dres­de­ner Poli­to­lo­gen Maik Herold.

Bei Demons­tra­tio­nen wie denen von Pegi­da und deren Geg­nern neh­men Teil­neh­mer bei­der Lager für sich in Anspruch, ein Bür­ger­recht aus­zu­üben: poli­tisch tätig zu sein. Die Dis­kus­si­on zwi­schen den Schrift­stel­lern Uwe Tell­kamp und Durs Grün­bein unter gro­ßer Bür­ger­be­tei­li­gung kürz­lich in Dres­den über Mei­nungs­frei­heit hat die Gemü­ter eben­falls erregt. Sind das Zei­chen für eine Renais­sance des Bür­gers als poli­ti­schem Subjekt?

Von einer „Wie­der­ge­burt“ lie­ße sich spre­chen, wäre er zuvor „tot“ gewe­sen. Das sehe ich nicht. Den­ken Sie an die Fried­li­che Revo­lu­ti­on von 1989 in der DDR, die von Bür­gern aus­ging, auch wenn unter ihnen wohl mehr Mau­rer und Kran­ken­schwes­tern waren als Archi­tek­ten und Ärz­te. Der seit jeher facet­ten­rei­che Bür­ger­be­griff beschreibt heu­te weni­ger eine gesell­schaft­li­che Klas­se und ist  „Wan­deln zwi­schen Welt und Wut“ wei­ter­le­sen

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Gott suchen, wo er nicht vermisst wird

Pater Maurus Kraß, der Prior des im sächsischen Wechselburg seit 1993 beheimateten Benediktiner-Konvents, vor der Westfront der einstigen Stiftsbasilika, die heute als Pfarr- und Klosterkirche genutzt wird. Foto: Michael Kunze
Pater Mau­rus Kraß, der Pri­or des im säch­si­schen Wech­sel­burg seit 1993 behei­ma­te­ten Bene­dik­ti­ner-Kon­vents, vor der West­front der eins­ti­gen Stifts­ba­si­li­ka, die heu­te als Pfarr- und Klos­ter­kir­che genutzt wird. Hin­ten rechts: die seit Aus­zug eines Kin­der­kran­ken­hau­ses im Jahr 2005 ver­wais­te vor­ma­li­ge Resi­denz der Gra­fen von Schön­burg. Foto: Micha­el Kunze

Vor 850 Jah­ren ist die Basi­li­ka im säch­si­schen Wech­sel­burg geweiht wor­den. Lett­ner und Tri­um­ph­kreuz­grup­pe sind von über­re­gio­na­ler kunst­his­to­ri­scher Bedeu­tung. Wenn nun das Jubi­lä­um gefei­ert wird, so auch die Wie­der­be­sied­lung des eins­ti­gen Stifts durch Bene­dik­ti­ner vor 25 Jah­ren in einem Land­strich mit weni­gen Christen.

WECHSELBURG. Auf einem Berg­sporn über einer Fluss­schlei­fe der Zwi­ckau­er Mul­de, inmit­ten von der­zeit früh­lings­grü­nen „Gott suchen, wo er nicht ver­misst wird“ wei­ter­le­sen

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Luthers Retter buhlte um Chemnitzer Klosterpfründe

Bis 1540/41 eine wohlhabende Benediktinerabtei, von der aus im 12. Jahrhundert Chemnitz gegründet wurde, heute ein Museum für gotische Kunst. Foto: Michael Kunze
Bis 1540/41 eine wohl­ha­ben­de Bene­dik­ti­ner­ab­tei, von der aus im 12. Jahr­hun­dert Chem­nitz gegrün­det wur­de: Auf dem heu­ti­gen Schloß­berg ist ein Muse­um für goti­sche Kunst in der frü­he­ren Klau­sur unter­ge­bracht, dahin­ter die evan­ge­li­sche Pfarr- und eins­ti­ge Klos­ter­kir­che. Foto: Micha­el Kunze

Ohne die Bene­dik­ti­ner, die sich vor 874 Jah­ren auf dem heu­ti­gen Schloß­berg nie­der­lie­ßen, wäre die süd­west­säch­si­sche Stadt damals nicht ent­stan­den. Eine Tagung wid­me­te sich nun der Abtei, um mehr als 400 Jah­re vor­re­for­ma­to­ri­scher His­to­rie zu wür­di­gen. Dabei sorg­te ein Wis­sen­schaft­ler aus­ge­rech­net für einen klei­nen Pau­ken­schlag der Reformationsgeschichtsschreibung.

CHEMNITZ. Was der Sprach- und Lite­ra­tur­his­to­ri­ker Chris­toph Fas­ben­der (TU Chem­nitz) am Wochen­en­de „Luthers Ret­ter buhl­te um Chem­nit­zer Klos­ter­pfrün­de“ wei­ter­le­sen

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Das Chemnitzer Buch der Bücher

Faksimile des größten Schatzes der Chemnitzer Stadtbibliothek: ein Nachdruck der Biblia latina, die in Paris vermutlich 1277 entstanden ist. Nachdem das Original kürzlich nur wenige Wochen im Deutschen Hygienemuseum in Dresden zu sehen war, füllt die Lücke nun dieser Nachdruck (im Bild links). Foto: Michael Kunze
Fak­si­mi­le des größ­ten Schat­zes der Chem­nit­zer Stadt­bi­blio­thek: die Biblia lati­na auf Papier, die im Per­ga­ment-Ori­gi­nal in Paris ver­mut­lich 1277 ent­stan­den ist. Nach­dem die­ses kürz­lich nur weni­ge Wochen im Deut­schen Hygie­ne­mu­se­um in Dres­den zu sehen war, füllt die Lücke nun die­ser Nach­druck (im Bild links). Foto: Micha­el Kunze

Um 1250 war Paris das geis­ti­ge Zen­trum der west­li­chen Welt. Dort lehr­ten die bedeu­tends­ten Wis­sen­schaft­ler – und mach­ten sich einen neu­en Buch­ty­pus zunut­ze. Ein erhal­te­nes Exem­plar ist das heu­te wert­volls­te Stück in der Biblio­thek der süd­west­säch­si­schen Stadt, das kürz­lich einen sei­ner sel­te­nen öffent­li­chen Auf­trit­te hatte.

CHEMNITZ/DRESDEN. Alber­tus Magnus, Bona­ven­tu­ra und Tho­mas von Aquin – Namen, auf die sich heu­te nur mehr Theo­lo­gen oder Phi­lo­so­phen einen Reim „Das Chem­nit­zer Buch der Bücher“ wei­ter­le­sen

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