„Das gab es bei den Medici und auch bei den Einsiedels“

Reges Interesse bei der Vernissage zur Ausstellung "Die Einsiedels und die Vogels" am 4. April 2019 auf Schloss Wolkenburg, nordwestlich von Chemnitz. Bis 18. August werden insbesondere Porträts gezeigt. Foto: Michael Kunze
Reges Inter­es­se bei der Ver­nis­sa­ge zur Aus­stel­lung „Die Ein­sie­dels und die Vogels“ am 4. April 2019 auf Schloss Wol­ken­burg, nord­west­lich von Chem­nitz. Bis 18. August wer­den ins­be­son­de­re Por­träts gezeigt. Foto: Micha­el Kunze

Die einen mal­ten, die andern kauf­ten die Bil­der – zwei Genera­tio­nen hielt das unge­wöhn­li­che Ver­hält­nis zwi­schen der von den Wet­ti­nern geadel­ten Künst­ler­fa­mi­lie Vogel und den Gra­fen von Ein­sie­del. Eine vom Ber­li­ner Kunst­his­to­ri­ker Gerd-Hel­ge Vogel kura­tier­te Aus­stel­lung auf Schloss Wol­ken­burg setzt es in Szene.

WOLKENBURG. Bei­na­he vier­zig Ölge­mäl­de, Koh­le­zeich­nun­gen, Gra­fi­ken, dazu Doku­men­te zeigt die am Don­ners­tag­abend auf Schloss Wol­ken­burg „„Das gab es bei den Medi­ci und auch bei den Ein­sie­dels““ wei­ter­le­sen

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Alles, was jüdisch ist

Im Leipziger "Haus des Buches" und neuen Domizil des 1982 in Berlin gegründeten Verlags Hentrich & Hentrich: Thomas Schneider, Kaufmännischer und Herstellungsleiter, Verlegerin Nora Pester sowie Lektorin Wilma Schütze. Foto: Michael Kunze
Im Leip­zi­ger „Haus des Buches“ und neu­en Domi­zil des 1982 in Ber­lin gegrün­de­ten Ver­lags Hen­t­rich & Hen­t­rich: Tho­mas Schnei­der, Kauf­män­ni­scher und Her­stel­lungs­lei­ter, Ver­le­ge­rin Nora Pes­ter (Mit­te) sowie Lek­to­rin Wil­ma Schüt­ze. Foto: Micha­el Kunze

Der Ver­lag Hen­t­rich & Hen­t­rich, spe­zia­li­siert auf jüdi­sche Kul­tur und Geschich­te, ist ein Uni­kum im deut­schen Sprach­raum, sagt des­sen Che­fin. Nun ist er von Ber­lin nach Leip­zig gezogen.

LEIPZIG. Zwei hel­le Räu­me, tie­fe Fens­ter und Schreib­ti­sche, dar­auf Com­pu­ter und die Wän­de dicht bestückt mit Rega­len vol­ler Bücher – so sieht es aus, das neue Leip­zi­ger Domi­zil von Hen­t­rich & Hen­t­rich, dem  „Alles, was jüdisch ist“ wei­ter­le­sen

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Radikale im Namen des Herrn

Die Juristin und politische Publizistin Liane Bednarz. Foto: privat
Die Juris­tin und Publi­zis­tin Lia­ne Bed­narz warnt vor „Angst­pre­di­gern“ in den Kir­chen. Foto: privat

DRESDEN. Die Anzahl der Chris­ten nimmt in Deutsch­land zwar ab. Laut der Publi­zis­tin Lia­ne Bed­narz, Autorin des Buches „Die Angst­pre­di­ger“, gibt es unter ihnen indes ein­fluss­rei­che Rech­te, die in Par­tei­en und Kir­chen aktiv sind und vor „Isla­mi­sie­rung“, „Ehe für alle“ oder „Gen­der­wahn“ war­nen. Ein Gespräch über aktu­el­le Entwicklungen.

Unter Chris­ten dürf­ten Rech­te, die Sie von den Kon­ser­va­ti­ven abgren­zen, eine klei­ne Min­der­heit sein. Braucht es da Ihr Buch?

Ja, das braucht es, da es zwar um eine, gemes­sen an der Gesamt­zahl der Kir­chen­mit­glie­der, klei­ne Grup­pe geht. Doch die ist nicht nur in sozia­len und ande­ren Medi­en „Radi­ka­le im Namen des Herrn“ wei­ter­le­sen

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Die eine Welt als Fluchtpunkt

Decodiert Ambrogio Lorenzettis Wandgemälde in der Sieneser Sala de la Pace eindrucksvoll: Patrick Boucherons im Berliner Wolff-Verlag erschienener Essay "Gebannte Angst - Siena 1338". Cover: Verlag
Deco­diert Ambro­gio Loren­zet­tis Wand­ge­mäl­de in der Sie­n­e­ser Sala del­la Pace ein­drucks­voll: Patrick Bou­che­rons im Wolff-Ver­lag erschie­ne­ner Essay „Gebann­te Angst – Sie­na 1338“. Cover: Verlag

Die tos­ka­ni­sche Stadt Sie­na birgt in ihrem Palaz­zo Pub­bli­co ein epo­cha­les Wand­bild, des­sen poli­ti­sche Bot­schaft bis in die Gegen­wart weist. Der His­to­ri­ker Patrick Bou­che­ron hat das soge­nann­te Fres­ko der Guten Regie­rung nun neu gedeu­tet. Was hat es uns heu­te zu sagen?

SIENA. Der ame­ri­ka­ni­sche Poli­to­lo­ge Fran­cis Fuku­ya­ma war es, der mit dem Zusam­men­bruch der Sowjet­uni­on das „Ende der Geschich­te“ gekom­men sah – und dafür Prü­gel bezog. Denn das von ihm vor­aus­ge­sag­te welt­um­span­nen­de Frie­dens­zeit­al­ter aus dem Geis­te von Libe­ra­lis­mus und Markt­wirt­schaft ist aus­ge­blie­ben. Ambro­gio Loren­zet­ti sah schon vor 680 Jah­ren für der­lei Eupho­rie kei­nen Anlass, als der Maler im Palaz­zo Pub­bli­co der tos­ka­ni­schen Stadt Sie­na ein für die poli­ti­sche wie die Kunst­ge­schichts­schrei­bung epo­cha­les Werk schuf. Der fran­zö­si­sche His­to­ri­ker Patrick Bou­che­ron hat es nun neu gedeu­tet. Nicht nur Fach­leu­ten ist es als alle­go­ri­sches „ ‚Fres­ko‘ der Guten Regie­rung“ ein Begriff, obwohl es die „Schlech­te“ noch ein­drück­li­cher beschreibt.

Der am Pari­ser Col­lè­ge de Fran­ce leh­ren­de Autor hat die auf drei Wän­den einer Rats­stu­be ange­brach­te, mit­tel­al­ter­ty­pisch reich codier­te und so für heu­ti­ge Betrach­ter nicht ein­fach zu „lesen­de“ Arbeit, an der sich „Die eine Welt als Flucht­punkt“ wei­ter­le­sen

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Minderheit mit Wirkung

Andreas Püttmanns kleine Studie zeigt die Bedeutung von Katholiken für die Bundesrepublik. Sie reicht weit hinaus über Staatslenker wie Konrad Adenauer oder Helmut Kohl. Cover: Verlag
Andre­as Pütt­manns klei­ne Stu­die zeigt die Bedeu­tung der Katho­li­ken für die Bun­des­re­pu­blik. Sie reicht weit hin­aus über Staats­len­ker wie Kon­rad Ade­nau­er oder Hel­mut Kohl. Cover: Verlag

Andre­as Pütt­mann zeigt in einer klei­nen, doch auf­schluss­rei­chen Stu­die: Katho­li­ken fris­ten hier­zu­lan­de kei­ne Nischen­exis­tenz – und das ist, zumal nicht mehr selbst­ver­ständ­lich, gut so.

DRESDEN. Mehr­hei­ten sind dumm, hat der Publi­zist Hans Con­rad Zan­der geschrie­ben – und die Erklä­rung mit­ge­lie­fert: Denn eine Den­ken und Wahr­neh­mung betref­fen­de Vor­macht kenn­zeich­ne, “dass sie sich sel­ber nicht infra­ge stellt“. Im Mit­tel­al­ter habe man das etwa am Auf­tre­ten der katho­li­schen Kir­che erken­nen kön­nen, die Tei­le der Wirk­lich­keit aus­blen­de­te, die nicht ins von ihr domi­nier­te Sche­ma pass­ten, so Zan­der. Doch wie steht es heu­te? Hier, nicht nur in Sach­sen. “Sei­ten­ver­kehrt“ im Umgang der kon­fes­si­ons­lo­sen Mehr­heit und einer grö­ße­ren Min­der­heit von Pro­tes­tan­ten mit der katho­li­schen Kir­che, der im Frei­staat kei­ne vier Pro­zent der vier Mil­lio­nen Bür­ger ange­hö­ren, deutsch­land­weit mit 24 Mil­lio­nen aber gut ein Viertel.

Unter dem Titel „Wie katho­lisch ist Deutsch­land … und was hat es davon?“ legt der Publi­zist und pro­mo­vier­te Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Andre­as Pütt­mann eine “klei­ne katho­li­sche ‘Leis­tungs­schau‘“ vor. Ange­sichts die­ses Anspruchs mag sich man­cher die Augen rei­ben – nach dem Mot­to: Wer braucht und wen inter­es­siert sowas? Hier.

Das anspruchs­voll, aber flott geschrie­be­ne Werk lie­fert eine Über­sicht über den katho­li­schen Bei­trag zu unse­rer Repu­blik, die der „Min­der­heit mit Wir­kung“ wei­ter­le­sen

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Europa – trotz alledem?

Europa ist nicht am Ende, auch nicht die Europäische Union, schreibt Claus Leggewie in seinem Buch. Damit dies so bleibt, komme es darauf an, dass Bürger und Politiker den autoritären Vereinfachern im Innern wie den Bedrohungen von außen nicht nachgäben. Cover: Verlag
Euro­pa ist nicht am Ende, auch nicht die Euro­päi­sche Uni­on, schreibt Claus Leg­ge­wie in sei­nem Buch. Damit dies so bleibt, kom­me es dar­auf an, dass Bür­ger und Poli­ti­ker auto­ri­tä­ren Ver­ein­fa­chern nicht das Feld über­las­sen. Cover: Verlag

Der Poli­to­lo­ge Claus Leg­ge­wie hat ein Buch wider die „auto­ri­tä­re Wel­le“ und für ein Euro­pa der Viel­falt geschrie­ben – denk­wür­dig und streitbar.

BRÜSSEL. Migra­ti­ons­kri­se, Reform­stau, abge­häng­te Regio­nen – alle reden über Euro­pa. Vie­le mei­nen dabei „Brüs­sel“, die EU-Insti­tu­tio­nen, asso­zi­ie­ren Hand­lungs­un­fä­hig­keit, Über­re­gu­lie­rung, schlech­te Infra­struk­tur, wäh­rend Trump „Ame­ri­ca first!“ skan­diert oder Le Pen „Fran­ce d’a­bord!“. Und dies bei Wah­len erfolgreich.

Das Ver­trau­en in ein geein­tes Euro­pa scheint in dem Maße zu schwin­den, wie die Erleb­nis­ge­nera­ti­on des Zwei­ten Welt­kriegs abtritt. Oder wird der Kon­ti­nent ein­ge­holt von sei­nem öko­no­mi­schen Erfolg, seit die­je­ni­gen, die auf der Süd­halb­ku­gel vor­ran­gig die Kos­ten dafür zah­len, ihr Stück vom Kuchen abha­ben wol­len und zu uns kom­men? In Süd­eu­ro­pa ist die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit ohne­hin hoch, dazu wach­sen­de Alters­ar­mut, Städ­te, in denen Kri­mi­na­li­tät gras­siert und Angst vor isla­mis­ti­schem Ter­ror, Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten und Schu­len, die abge­schrie­ben sind. Die Wel­le der Angst schwappt hoch – und die Höckes und Gau­lands rei­ten sie, schreibt Claus Leg­ge­wie in „Euro­pa – trotz alle­dem?“ wei­ter­le­sen

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Die Unbekannte

Die Kanzlerin - ein Scheinriese? So wird Angela Merkel von 22 Publizisten und Wissenschaftlern in einem neuen Sammelband gedeutet. Cover: Verlag.
Die Kanz­le­rin – ein Schein­rie­se? So wird Ange­la Mer­kel von 22 Publi­zis­ten und Wis­sen­schaft­lern in einem neu­en Sam­mel­band gedeu­tet. Cover: Verlag.

„Sie ken­nen mich!“, warb Ange­la Mer­kel vor vier Jah­ren um ihre Wie­der­wahl. Aber stimmt das? 22 Publi­zis­ten und Wis­sen­schaft­ler gehen Poli­tik und Per­son der Kanz­le­rin auf den Grund – mul­ti­per­spek­ti­visch und polemisch.

BERLIN/MÜNCHEN. Ange­la Mer­kel – das ist die Frau ohne Kom­pass, die in der DDR Ange­pass­te, nun auto­ri­tä­re Par­tei­vor­sit­zen­de, macht­po­li­tisch zwar ver­sier­te, aber auch ideo­lo­gisch-plan­wirt­schaft­lich „Die Unbe­kann­te“ wei­ter­le­sen

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Lücken und Tendenzen statt Lügen und Gleichschaltung

Uwe Krügers Buch über deutsche Leitmedien ist im C.-H.-Beck-Verlag erschienen. Cover: Verlag.
Uwe Krü­gers Buch über deut­sche Leit­me­di­en ist im C.-H.-Beck-Verlag erschie­nen. Cover: Verlag.

Der Leip­zi­ger Jour­na­list und Poli­to­lo­ge Uwe Krü­ger hat ein Buch geschrie­ben über die deut­sche Medi­en­land­schaft und deren Ver­hält­nis zu Lesern, Hörern, Zuschau­ern. Es ist die Geschich­te einer Ver­trau­ens­kri­se mit viel­fäl­ti­gen Ursachen.

CHEMNITZ. „Dass in den Medi­en gelo­gen wird, ist an der Tages­ord­nung“, schrieb mir kürz­lich ein Freund. End­zwan­zi­ger und TU-Frei­berg-Absol­vent. Poly­glott, intel­li­gent, attrak­tiv. Kei­ner, der es zu nichts gebracht hät­te, der mit dem Leben hadert. Statt­des­sen pos­tet er auf Face­book Fotos von Tür­kei­ur­lau­ben, von Besu­chen mit Freun­den in der tsche­chi­schen In-Metro­po­le Prag oder sol­che, die er im Hub­schrau­ber schießt, wäh­rend der über den Grand Can­yon fliegt.

Wie begrün­det er aber den sei­ner Mei­nung nach durch nam­haf­te Medi­en ver­ur­sach­ten Ver­trau­ens­bruch? „Weil sie nicht aus­ge­wo­gen berich­ten“, so der jun­ge Mann – und nennt den Irak­krieg als Bei­spiel oder Berich­te über den Gad­da­fi-Sturz in Liby­en, die Lage in Syri­en, den Ukrai­ne­kon­flikt. Stän­dig wer­de auf angeb­li­che Russ­land­ver­ste­her wie „Lücken und Ten­den­zen statt Lügen und Gleich­schal­tung“ wei­ter­le­sen

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„Können Sie nicht Ihren Chef schicken?“

Unterschätzt und kaum beachtet: Eine kleine Studie stellt Unternehmerinnen in der DDR vor. Cover: Verlag.
Unter­schätzt und bis­lang kaum beach­tet: Eine klei­ne Stu­die stellt Unter­neh­me­rin­nen in der DDR vor. Cover: Verlag.

Die DDR för­der­te berufs­tä­ti­ge Frau­en, jedoch nicht nur zur Gleich­be­rech­ti­gung. Ihre Arbeits­kraft war drin­gend erfor­der­lich. In wel­chem Zwie­spalt sich dabei Unter­neh­me­rin­nen befan­den, zeigt eine neue Studie.

CHEMNITZ. Irm­gard Fuhr­mann, Ulri­ke Kauf­mann und die 2010 ver­stor­be­ne Eleo­no­re Vogel hat­ten eines gemein­sam: Sie kämpf­ten auch in der DDR „in einer von Män­nern domi­nier­ten Welt“. Damit waren sie zwar nicht allein. Die meis­ten Frau­en muss­ten sich aber nicht „gegen das Leit­bild des ‚Aus­beu­ters‘“ weh­ren. Die­se Rol­le, schrei­ben der Pader­bor­ner Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler Peter Becker und der Poli­to­lo­ge Sebas­ti­an Lie­bold von der TU Chem­nitz, war unter ihnen den Unter­neh­me­rin­nen vor­be­hal­ten. Unter dem Titel „Klei­ner Markt im gro­ßen Plan – drei Unter­neh­me­rin­nen in der DDR“ skiz­zie­ren die For­scher Leben und Arbeit der Quer­fur­ter Wein­händ­le­rin Fuhr­mann, der Inha­be­rin eines Chem­nit­zer Medi­zin­tech­nik­ver­triebs, Kauf­mann, und der Dru­cke­rei­be­sit­ze­rin Vogel aus Schwar­zen­berg unter „„Kön­nen Sie nicht Ihren Chef schi­cken?““ wei­ter­le­sen

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