Wozu soll es dienen, dieses Notizbuch – und wem?

Hier wird das Rad nicht neu erfun­den. Wie ande­re Notiz- oder Tage­bü­cher, so ist auch die­ses zunächst der Ort, an dem Gedan­ken, Ideen, Zita­te, Refle­xio­nen in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den nie­der­ge­schrie­ben wer­den, kurz: der Ort für Erleb­nis­se jed­we­der Art des Schrei­bers, die es sei­ner Mei­nung nach ver­die­nen, über den Tag hin­aus „geret­tet“, erin­nert zu wer­den. Notiz­buch führt er, wie ande­re, zunächst und zuerst: für sich. War­um dann die­se Pro­sti­tu­ti­on? Nicht Anbie­de­rung steht im Vor­der­grund, son­dern: Aus­ein­an­der­set­zung, auch Selbst­ver­ge­wis­se­rung. Anders als beim ana­lo­gen Äqui­va­lent führt der Schrei­ber sie hier nicht nur mit sich selbst oder er ver­ge­wis­ser­te sich bloß sei­ner, indem er das Notier­te noch­mals und dann viel­leicht anders läse oder bedach­te. Beson­ders, wenn auch nicht neu zu nen­nen wäre viel­mehr die Mög­lich­keit des Ein‑, des Wider– und des Zuspruchs, die sich dem Leser bie­tet. Nicht ego­is­tisch ist das, eher eine Form des Tei­lens aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven unter beson­de­ren Umständen.

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