Dresden, 31. Dezember 2014

Statt eines Rück­blicks – mein 2014: Neu­jahr, ein­mal mehr, in Dres­den; Dis­pu­ta­ti­on und Rigo­ros­um mit Tho­mas von Aqui­no und Chi­na – Dank­bar­keit, viel Dank­bar­keit gegen­über man­chen, einem aber beson­ders; 85. Geburts­tag eines gro­ßen Leh­rers; Bad Füs­sing, zum ach­ten und neun­ten; Ja-Wor­te; vie­le Men­schen ster­ben – durch Ver­fol­gung welt­weit (auch die Chris­ten­heit blu­tet) und in nächs­ter Nähe: die Mut­ter mei­nes Paten­kin­des und ein guter Freund, bei­de all­zu jung; „Depe­che Mode“ an der Elbe; in die Tie­fe Frank­reichs – Metz, Troyes, Tours, Fon­te­v­rault, Poi­tiers, Bor­deaux, Wein-Cha­teaux (Mar­ge­aux, Bey­cherel­le, Lafi­te Roth­schild, Mou­ton Roth­schild), Laca­nau, St-Michel-de-Mon­tai­g­ne, St Emi­li­on, La Bre­de, Moissac, Bri­ve-la-Gail­lar­de, Sar­lat, die Höh­len von Pech-Mer­le -; Schweiz – Genf, Lau­sanne -; Öster­reich – Ohls­dorf, Traun­see, Wien -; Abschied in Frank­furt; Volon­ta­ri­ats­be­ginn in Chem­nitz; ein Vier­tel­jahr­hun­dert Mau­er­fall – wel­ches Glück!; Ost­see – Ros­tock, War­ne­mün­de, Hei­li­gen­damm, Ahrens­hoop, Rerik, Poel, Graal-Müritz -; Krank­heit; Ham­burg; Dom zu Rat­ze­burg; Lübeck; immer wie­der Freu­de, von der schöns­ten – der im All­tag. Und doch: ein Jahr vol­ler Dicho­to­mien in Poli­tik, Gesell­schaft und Öko­no­mie: „En vogue war und ist der Zwei­hän­der, nicht die fei­ne Klin­ge. […] Gut trifft auf böse, rich­tig auf falsch. Es gibt nur eine Wahr­heit, die eige­ne – alles ande­re ist erlo­gen, ja muss es sein“ (Mar­kus Spill­mann). Wel­che Art Feu­er mögen die Fun­ken entzünden?

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Ideenhistorische Studie vorgelegt: Sigmund Neumann als Demokratielehrer

Obwohl heu­te selbst in Fach­krei­sen ver­ges­sen, zählt der 1933 auf­grund sei­ner jüdi­schen Her­kunft emi­grier­te His­to­ri­ker und Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Sig­mund Neu­mann (1904 bis 1962) zu den Pio­nie­ren der ver­glei­chen­den Dik­ta­tur- und Par­tei­en­for­schung. Der SPD nahe­ste­hend, rech­ne­te sich Neu­mann wie sei­ne berühm­ten Leh­rer Alfred Weber und Karl Mann­heim zu den Demo­kra­ten in Wei­mar, schätz­te wis­sen­schaft­lich aber auch sei­nen unter den Natio­nal­so­zia­lis­ten Kar­rie­re machen­den Leh­rer Hans Frey­er, der ihn metho­disch maß­geb­lich beein­fluss­te. Ange­sichts des „inter­na­tio­na­len Bür­ger­kriegs“ – ein Begriff, den Neu­mann ohne Ängs­te ver­wen­de­te – ver­stand er sich von Anfang an als Demokratielehrer.

Die Stu­die rekon­stru­iert nun bei­des: einer­seits Neu­manns Leben in Deutsch­land bis zur Emi­gra­ti­on nach Groß­bri­tan­ni­en und in die USA sowie sei­ne Rei­sen zurück in die Hei­mat nach 1945 im Auf­trag der Ame­ri­ka­ner. Zum ande­ren gibt sie Auf­schluss über sei­ne Arbeit als Weg­be­rei­ter der kom­pa­ra­tis­ti­schen Poli­tik­wis­sen­schaft und ord­net die­se ein in den Stand der Wis­sen­schaft sei­ner Zeit, ohne den Blick auf Neu­manns Aktua­li­tät außer Acht zu lassen.

Micha­el Kunze

Sig­mund Neu­mann: Demo­kra­tie­leh­rer im Zeit­al­ter des inter­na­tio­na­len Bürgerkriegs

be.bra wis­sen­schaft ver­lag, Ber­lin; Bio­gra­phi­sche Stu­di­en zum 20. Jahr­hun­dert, Band 4; 300 Sei­ten, gebunden

ISBN 978–3‑95410–052‑1; erscheint Febru­ar 2015; Preis: 42 Euro

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