Der neue Großschirmaer Pfarrer Justus Geilhufe (links) am 28. Februar 2021 im Freiberger Dom. Während einer festlichen Liturgie wurde er u.a. von Superintendentin Hiltrud Anacker (rechts) ordiniert. Foto: Gloria Schädlich
Justus Geilhufe tritt die Nachfolge Lüder Laskowskis an. Er wird auch für Groß- und Kleinvoigtsberg sowie Rothenfurth zuständig sein, am Freiberger Dom predigen und als Studentenseelsorger der Bergakademie arbeiten.
GROSSSCHIRMA/FREIBERG. Zu übersehen ist er nicht, der gebürtige Dresdener Justus Geilhufe, der sein zweijähriges Vikariat in Oederan beendet hat und neuer evangelisch-lutherischer Pfarrer für Großschirma, Groß- sowie Kleinvoigtsberg und Rothenfurth wird. Mehr als zwei „Ein neuer Pfarrer für Großschirma“ weiterlesen →
Ein im Leipziger Stadtarchiv überlieferter Lebenslauf aus dem Jahr 1945 gibt Aufschluss über das damalige Wirken des heute weithin vergessenen Holzschnittmeisters Leopold Wächtler, der vor 125 Jahren in Penig geboren wurde. Währenddessen wird eine Ausstellung seiner Kunst wahrscheinlicher.
Einer von Leopold Wächtlers Farbholzschnitten. Er trägt den Titel „Am Obersee“. Foto: Michael Kunze/Antiquariat zum Dom Bautzen
Im Herbst 1896 ist in Penig mit Leopold Wächtler ein später über Sachsen hinaus angesehener Scheren- und Holzschnitt-Künstler geboren worden. Noch immer werden seine Werke antiquarisch gehandelt, doch in seiner Geburtsstadt erinnert wenig an ihn. Ob sich das ändert? Eine Spurensuche.
PENIG/LEIPZIG. Er hat sie alle porträtiert – Komponisten, Schriftsteller, Wissenschaftler, Philosophen, einen Diktator: Bach, Reger, Schubert und Wagner, Gerhart Hauptmann, Thomas Mann, Tolstoi und Marie Curie, Marx, Stalin und unzählige mehr. Mehrfach auch Christus.
Leopold Wächtler war am Main und an der Ostsee, in Italien und den oberbayerischen Alpen. Er hielt Ansichten von seiner späteren Wahlheimat Leipzig auch nach kriegsbedingter Zerstörung fest, dazu von Dresden, Madeira, Spitzbergen, Marokko und entwarf klassische Blumenstillleben. Dutzende der teils mehrfarbig gestalteten Blätter des gebürtigen Penigers verwahrt heute das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig. Auf dessen im Internet zugänglicher Sammlungsdatenbank lassen sich zahlreiche Stücke betrachten. Das Museum Schloss Hinterglauchau hat ebenfalls ein Blatt im Bestand. Es zeigt einen von Wind und Wetter gegerbten Lappländer. „An seinem 125. Geburtstag ist der Meister vergessen“ weiterlesen →
In der Jakobikirche des heutigen Werdauer Ortsteils Königswalde tagte das weit über Südwestsachsen hinaus bekannte Christliche Friedensseminar seit 1979. Foto: Michael Kunze
„Hoffnung“, hatte Václav Havel einst gesagt, „ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“[1] Diese Hoffnung hat viele Menschen, die in der DDR mit der gesellschaftlich-politischen Wirklichkeit unzufrieden waren, angetrieben – auch im Südwesten des heutigen Freistaats Sachsen, im damaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt, Kreis Werdau.
Petrus Legge, Bischof von Meißen, bei einer Firmung in Seitendorf mit Pfarrer Edmund Grohmann (1869–1969). Die Aufnahme ist vor 1945 entstanden. Seitendorf war eines der wenigen Dörfer im „Zittauer Zipfel“ mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Foto: Zentrum für Kultur//Geschichte (Niederjahna)
Auch Sachsen musste nach dem Zweiten Weltkrieg Gebiet abtreten. Das ist heute kaum mehr bekannt – ebenso wenig, dass davon die Kirchenstrukturen betroffen waren. Eine neue Studie ruft die Umstände in Erinnerung.
ZITTAU/DRESDEN. Tief hat sich der 22. Juni 1945 ins Gedächtnis der Bewohner des östlich der Lausitzer Neiße gelegenen „Zittauer Zipfels“ einst eingegraben. Ein polnischer Räumungsbefehl ließ ihnen seinerzeit keine andere Wahl, als Haus und Hof gen Westen zu verlassen. Nur wenige durften (zunächst) bleiben. Denn was kaum noch bekannt ist: Nicht nur Schlesier, Pommern, Ostbrandenburger und ‑preußen mussten ihre Heimat nach dem Weltkrieg aufgeben. Auch Sachsen trat im Zuge der von Stalin forcierten „Westverschiebung“ Polens Territorium ab. „Katholische Grenzfragen“ weiterlesen →
In einem kunstvoll mit Szenen aus seinem Leben verzierten Altar-Marmoraufsatz ist der Heilige Donatus im Dom von Arezzo beigesetzt. Die Gebeine wurden 1340 von der alten Kathedrale in die neu errichtete überführt. Foto: Michael Kunze
Das große Leid der Menschen südlich der Alpen in der Corona-Pandemie lässt auch viele hierzulande nicht kalt. Doch kaum bekannt ist: Freiberg weist wie keine andere Stadt in der Diözese Dresden-Meißen Bezüge zu einem Norditaliener auf, der nicht nur ein auch unter Katholiken kaum bekannter Fürsprecher ist, sondern nach dem in der Silberstadt etwa der einstige Pestfriedhof benannt wurde.
FREIBERG/AREZZO. Stadt und Provinz Arezzo sind wie andere in Oberitalien derzeit vom Coronavirus besonders geplagt. Vergleiche mit Pestepidemien kursieren. Der Friedhof, auf dem in Freiberg früher Seuchenopfer beigesetzt wurden, trägt den Namen eines Mannes, der einst in Norditalien „Ein beinahe vergessener Bistumspatron“ weiterlesen →
Keiner kennt sie mehr – doch nun ruft Klaus Röberts Arbeit Hunderte meiner Vorfahren bis in die 16. Generation in Erinnerung. Dank des einstigen Langenhessener Pfarrers liegen 500 Jahre Familiengeschichte aus der Region Werdau/Zwickau vor – zusammengetragen aus Tauf‑, Trau- und Sterberegistern. Ein Streifzug durch Zeiten und Sitten.
LANGENHESSEN/SCHÖNFELS. Schriftsteller, Adel, „verdiente Ärzte des Volkes“ – Fehlanzeige. Seit im Jahr 2004 erste Abschriften aus Kirchenbüchern der Region „Schätze aus alten Kirchenbüchern“ weiterlesen →
Ende Februar wählt die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens einen neuen Bischof. Andreas Beuchel, Superintendent in Meißen, hat seinen Hut in den Ring geworfen und frühe Wurzeln in Freiberg – eine Rückschau, 30 Jahre nach der Deutschen Wiedervereinigung.
Dirk Czaja hat lange für die Abgeordnete gearbeitet. Nach der Bundestagswahl ging er zu einem AfD-Neuling, verließ im Streit mit dem mittelsächsischen CDU-Kreischef seine damalige Partei. Nun ist er wieder bei der alten Chefin, schließt eines aber aus.
Vor Jahren haben Münchener Forscher auf dem Erdmannsdorfer Friedhof in Mittelsachsen Gräber geöffnet. Seither laufen molekulargenetische Untersuchungen. Warum – und was wurde bislang herausgefunden? Eine lange Geschichte, die ihren Ursprung unweit von Ingolstadt hat.
AUGUSTUSBURG/BERLIN. Schon vor zwei Jahren ist die Soloviolinistin Liv Migdal auf der Waldbühne in Augustusburg (Kreis Mittelsachsen) aufgetreten und wurde seinerzeit euphorisch vom Publikum gefeiert. In Aue war sie in dieser Saison bei der Erzgebirgischen Philharmonie zu hören. „„Man darf kein Publikum unterschätzen““ weiterlesen →
Justus Geilhufe ist 2,02 Meter groß, 28 Jahre jung und durchläuft seit Herbst in Oederan seine Ausbildung zum Pfarrer. Nur rund ein Viertel der Sachsen sind Christen. Was treibt ihn an?
OEDERAN/FREIBERG/GERINGSWALDE. Die Schuhe sind blank geputzt, dazu Hemd und Jackett, den Schal darüber lässig um den Hals geschlungen – so grüßt er herzlich mit Handschlag vor dem Tor der Oederaner „Der Leuchtturm“ weiterlesen →
Differenzen zum Verhältnis von Staat und Kirche behutsam ausgetragen: Der sächsische Landtagsfraktionsvorsitzende der Partei Die Linke, Rico Gebhardt (2. v. l.), diskutierte am 8. Mai 2019 auf Schloss Rochlitz mit dem Leiter des Katholischen Büros, Daniel Frank (2. v. r.), sowie Benediktiner-Pater Ansgar Orgaß (r.). Es moderierte Daniel Heinze (Radio PSR). Foto: Michael Kunze
Wie viel Kirche braucht das Land? Darüber ist auf dem „Sachsen-Sofa“ in Schloss Rochlitz diskutiert worden. Ohne einen Streit im Januar hätte es die Veranstaltung wohl nicht gegeben.
WECHSELBURG/MARBELLA. 2710 Kilometer und 26 Stunden Autofahrt sind es von Wechselburg, wo Rudolf Graf von Schönburg im September 1932 auf dem Schloss seiner Familie geboren wurde, nach Marbella, der nahe Gibraltar gelegenen spanischen Stadt am Mittelmeer. Dort lebt er seit 1956. Elf Jahre zuvor floh der damals Zwölfjährige mit Geschwistern und Mutter vor der Roten Armee aus der Heimat. Im Telefongespräch berichtet er von seinen Erlebnissen vor 74 Jahren.
Schloss Rochsburg zeigt die von Restaurator Thomas Heinicke und seiner Frau kuratierte Ausstellung „Das geschundene Kunstwerk“ – darin auch die Lehne eines vormals im Besitz der aus Chemnitz stammenden Bauhaus-Künstlerin Marianne Brandt befindlichen Stuhles im Stile des Empire, den sie einst Heinickes Lehrer Hans Brockhage (1925–2009) vermachte. Foto: Michael Kunze
Schloss Rochsburg zeigt Kunstwerke, einige 500 Jahre alt, deren Präsentation andere Museen ablehnten: Die ab 13. April zu sehenden Stücke sind von Zeit, Mensch und Natur teils arg geschundene. Daraus aber erwächst ihre Kraft.
Reges Interesse bei der Vernissage zur Ausstellung „Die Einsiedels und die Vogels“ am 4. April 2019 auf Schloss Wolkenburg, nordwestlich von Chemnitz. Bis 18. August werden insbesondere Porträts gezeigt. Foto: Michael Kunze
Die einen malten, die andern kauften die Bilder – zwei Generationen hielt das ungewöhnliche Verhältnis zwischen der von den Wettinern geadelten Künstlerfamilie Vogel und den Grafen von Einsiedel. Eine vom Berliner Kunsthistoriker Gerd-Helge Vogel kuratierte Ausstellung auf Schloss Wolkenburg setzt es in Szene.
Die Verpackungsindustrie wollte sie anfangs nicht. Deshalb haben Forscher mit ihrer Kunststofftechnologie die Firma Watttron gegründet – und eine andere Branche ins Boot geholt.
FREITAL. Wie sich der Kunststoffverbrauch verringern lässt, ist eines der Forschungsfelder der Verpackungsindustrie. Das dachten sich vor Jahren vier Wissenschaftler in Dresden. Doch weit gefehlt: Denn als die seinerzeit am dortigen „Mit punktgenauer Hitze gegen Plastikberge“ weiterlesen →
Im Gespräch mit dem Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“, Matthias Weichelt: Samuel Becketts Übersetzerin Erika Tophoven am 8. September 2018 im Rußwurmschen Herrenhaus zu Breitungen/Werra. Foto: Michael Kunze
Monatelang hat der spätere Literaturnobelpreisträger 1936/37 Deutschland durchstreift – eine deutsche Ausgabe der Reisetagebücher fehlt aber noch. Bekannt ist, dass er in Leipzig und Dresden war. Seine Übersetzerin gab nun mehr preis über den Aufenthalt in Sachsen.
FREIBERG/BREITUNGEN. Sechs Monate lang ist der seinerzeit noch unbekannte Samuel Beckett vom Herbst 1936 an durch Deutschland gestreift, bis er im April des Folgejahres nach Irland zurückkehrte. Von seinem 1953 uraufgeführten „Suchen nach Beckett“ weiterlesen →
Pater Ansgar Orgaß vom Wechselburger Benediktinerpriorat bei einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Rochlitzer Schlossplatz im Jahr 2015. Foto: privat
Was Mittelsachsen über ihren Landkreis sagen, der vor zehn Jahren gegründet worden ist. Heute: Pater Ansgar, Benediktinermönch und katholischer Pfarrer von Wechselburg und Burgstädt.
WECHSELBURG. 25 Jahre ist Pater Ansgar im August in Wechselburg zu Hause, mit wenigen Unterbrechungen – etwa für sein Theologiestudium Anfang der 1990er-Jahre. Seit 2010 leitet der Benediktinermönch die hiesige katholische Pfarrei, zu der seit 2005 auch Burgstädt gehört. Die Zusammenlegung der vormals selbstständigen Landkreise in mehreren Etappen zu einem großen hat er daher miterlebt.
Die jüngste Verwaltungsreform, die lange die Gemüter erregte, ließ ihn dennoch einigermaßen ungerührt. Zwar stehen auch die Strukturen der katholischen Kirche mangels junger Pfarrer und wegen schrumpfender Gläubigenzahl unter Druck – auf dem Gebiet der Pfarrei seien nur etwa 1,8 Prozent der Bürger Katholiken, sachsenweit sind es knapp 4 Prozent. Zur Kreisgebietsreform stand das aber in keiner Verbindung. „Nah an den Menschen“ weiterlesen →
Im 1276 vom Wettiner Dietrich von Landsberg gestifteten Nonnenkloster im Crimmitschauer Ortsteil Frankenhausen wurde bis zur Reformation nach den Regeln der Zisterzienser gelebt, obwohl es nie dem Orden angehörte, sondern dem Naumburger Bischof unterstand. Foto: Michael Kunze
Im südwestsächsischen Frankenhausen machen sich Bürger seit 1985 für den Erhalt eines Kleinods stark, das zur Pilgerherberge ausgebaut werden soll. Dabei sollte es in der DDR zunächst einer Großküche weichen.
FRANKENHAUSEN. Bis die Pilgerherberge an einem der Ausläufer des sächsischen Jakobswegs bezugsfertig ist, geht noch Zeit ins Land, sagt Lutz Kretzschmar, während er vor dem Gebäude steht, in dem sie unterkommen soll. Als „Als die LPG das Kloster abreißen wollte“ weiterlesen →