Ein Haus der polnischen Kultur

Dres­de­ner Wohn­statt des pol­ni­schen Exi­lan­ten und Schrift­stel­lers J. I. Kra­szew­ski in den Jah­ren 1873 bis 1879, seit 1960 Muse­um zu sei­nen Ehren. Foto: Micha­el Kunze

Wenig bekannt ist das Dres­de­ner Kra­szew­ski-Muse­um. Dabei erin­nert es an einen der pro­duk­tivs­ten Schrift­stel­ler aller Zei­ten, vie­le ande­re – und taugt auch als Begegnungsort.

DRESDEN. Als grü­nes Refu­gi­um, noch im Herbst, liegt es in der Groß­stadt: das eins­ti­ge Anwe­sen des pol­ni­schen Schrift­stel­lers Józef Igna­cy Kra­szew­ski (1812–1887). Von 1873 bis 1879 leb­te der pro­duk­tivs­te Autor des Nach­bar­lan­des – er hin­ter­ließ allein mehr als 220 Roma­ne – in dem spät­klas­si­zis­ti­schen Land­haus „Ein Haus der pol­ni­schen Kul­tur“ wei­ter­le­sen

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Katholische Grenzfragen

Petrus Leg­ge, Bischof von Mei­ßen, bei einer Fir­mung in Sei­ten­dorf mit Pfar­rer Edmund Groh­mann (1869–1969). Die Auf­nah­me ist vor 1945 ent­stan­den. Sei­ten­dorf war eines der weni­gen Dör­fer im „Zit­tau­er Zip­fel“ mit katho­li­scher Bevöl­ke­rungs­mehr­heit. Foto: Zen­trum für Kultur//Geschichte (Nie­der­jahna)

Auch Sach­sen muss­te nach dem Zwei­ten Welt­krieg Gebiet abtre­ten. Das ist heu­te kaum mehr bekannt – eben­so wenig, dass davon die Kir­chen­struk­tu­ren betrof­fen waren. Eine neue Stu­die ruft die Umstän­de in Erinnerung.

ZITTAU/DRESDEN. Tief hat sich der 22. Juni 1945 ins Gedächt­nis der Bewoh­ner des öst­lich der Lau­sit­zer Nei­ße gele­ge­nen „Zit­tau­er Zip­fels“ einst ein­ge­gra­ben. Ein pol­ni­scher Räu­mungs­be­fehl ließ ihnen sei­ner­zeit kei­ne ande­re Wahl, als Haus und Hof gen Wes­ten zu ver­las­sen. Nur weni­ge durf­ten (zunächst) blei­ben. Denn was kaum noch bekannt ist: Nicht nur Schle­si­er, Pom­mern, Ost­bran­den­bur­ger und ‑preu­ßen muss­ten ihre Hei­mat nach dem Welt­krieg auf­ge­ben. Auch Sach­sen trat im Zuge der von Sta­lin for­cier­ten „West­ver­schie­bung“ Polens Ter­ri­to­ri­um ab. „Katho­li­sche Grenz­fra­gen“ wei­ter­le­sen

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Der Osten ist kein defizitäres Beitrittsgebiet

Johann Michael Möllers Essay "Der Osten. Eine politische Himmelsrichtung" ist im Verlag Zu Klampen erschienen. Cover: Verlag
Johann M. Möl­lers Essay „Der Osten. Eine poli­ti­sche Him­mels­rich­tung“ ist im Ver­lag Zu Klam­pen erschie­nen. Cover: Verlag

Der Jour­na­list Johann Micha­el Möl­ler erkun­det eine „poli­ti­sche Him­mels­rich­tung“ und begibt sich dabei auf die Spu­ren einer Sehn­sucht nach kul­tu­rel­ler Selbst­be­haup­tung und der Wie­der­ge­win­nung der eige­nen Ver­gan­gen­heit – 30 Jah­re nach der Fried­li­chen Revo­lu­ti­on in den nicht mehr neu­en Bun­des­län­dern wie auch jen­seits von Oder und Neiße.

DRESDEN. Die Hoff­nun­gen, mit denen der Osten nach dem Fall des Eiser­nen Vor­hangs nach Wes­ten blick­te, waren groß – und umge­kehrt. Das ist pas­sé. Der Wes­ten hat den Osten abge­schrie­ben, scheint es. Für den Osten hat der Wes­ten sei­nen Modell­cha­rak­ter ver­lo­ren. Er ist auf der Suche nach einem eige­nen Weg auf der Basis eige­ner Erfah­run­gen, für die sich im Wes­ten weni­ge inter­es­sie­ren. Statt­des­sen domi­niert dort die Wahr­neh­mung als Problemgebilde.

Johann Micha­el Möl­lers Essay schil­dert nach dem öko­no­mi­schen und welt­an­schau­li­chen Zusam­men­bruch die Sehn­sucht des Ostens nach kul­tu­rel­ler Selbst­be­haup­tung und dem Wunsch nach Wie­der­ge­win­nung der eige­nen Ver­gan­gen­heit. Die wird domi­niert von der Sehn­sucht nach Kon­trol­le über das eige­ne Leben. Längst über­blen­den kul­tu­rel­le Pro­blem­wahr­neh­mun­gen öko­no­mi­sche, die aber nicht ver­schwin­den. „Der Osten ist kein defi­zi­tä­res Bei­tritts­ge­biet“ wei­ter­le­sen

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„Man darf kein Publikum unterschätzen“

AUGUSTUSBURG/BERLIN. Schon vor zwei Jah­ren ist die Solo­vio­li­nis­tin Liv Mig­dal auf der Wald­büh­ne in Augus­tus­burg (Kreis Mit­tel­sach­sen) auf­ge­tre­ten und wur­de sei­ner­zeit eupho­risch vom Publi­kum gefei­ert. In Aue war sie in die­ser Sai­son bei der Erz­ge­bir­gi­schen Phil­har­mo­nie zu hören. „„Man darf kein Publi­kum unter­schät­zen““ wei­ter­le­sen

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Der Populist, ein Demokrat?

Der Politikwissenschaftler Dr. Steven Schäller erforscht an der TU Dresden auch den Populismus. Foto: Bildermann.de
Der Poli­to­lo­ge Dr. Ste­ven Schäl­ler erforscht an der TU Dres­den auch den Popu­lis­mus. Foto: Bildermann.de

DRESDEN. Das Schlag­wort vom „Popu­lis­ten“ ist in aller Mun­de. Was den einen als selbst­be­wuss­ter Aus­weis von Volks­nä­he dient, ver­wen­den ande­re gegen sie. Ein Gespräch mit dem Poli­to­lo­gen Ste­ven Schäl­ler von der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dres­den über Freund-Feind-Den­ken auf bei­den Sei­ten, das nur sel­ten eine vor­ur­teils­freie Dis­kus­si­on mög­lich macht.

Wer die öffent­li­che Debat­te ver­folgt, muss zu dem Schluss kom­men: Popu­lis­mus ist gefähr­lich. Warum?

Das liegt im Auge des Betrach­ters. Fakt ist, dass die umgangs­sprach­li­che Ver­wen­dung die­ses Begriffs, gern mit dem Prä­fix „Rechts“, meist dar­auf aus ist, zu dif­fa­mie­ren. Natür­lich sind Wis­sen­schaft­ler auch nur Men­schen, die sich bei ihrer Arbeit, ähn­lich wie Jour­na­lis­ten, oft schwer­tun, die eige­ne Ein­stel­lung außen vor zu las­sen. Das ist das eine. Das ande­re: Den Popu­lis­mus gibt es nicht, also gibt es auch nicht die eine Defi­ni­ti­on „Der Popu­list, ein Demo­krat?“ wei­ter­le­sen

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Alte Geister mit neuen Strategien

Seit rund 100 Tagen regiert die Par­tei Recht und Gerech­tig­keit in Polen – und ist dabei, die Insti­tu­tio­nen umzu­bau­en. Heu­te kommt die neue Regie­rungs­chefin Bea­ta Szyd­lo zum Antritts­be­such nach Ber­lin. War­um aber kri­ti­siert die pol­ni­sche Füh­rung seit Mona­ten alte Eli­ten im eige­nen Land, dazu die EU und Deutschland?

CHEMNITZ. San­dra Kra­nich hat der Wahl­sieg von Recht und Gerech­tig­keit (PiS) nicht gewun­dert. Seit 2007 lebt sie in Deutsch­land, wur­de jedoch in Polen gebo­ren „Alte Geis­ter mit neu­en Stra­te­gien“ wei­ter­le­sen

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