Eidgenössisches Kanton war preußisches Fürstentum

Blick von der Ter­ras­se vor Neu­en­bur­ger Kol­le­giat­kir­che und Schloss auf Stadt und See, dahin­ter die mil­de anstei­gen­den Berg­ket­ten. Foto: Micha­el Kunze

Man­cher Bruch ist der Stadt am größ­ten See auf schwei­ze­ri­schem Ter­ri­to­ri­um wider­fah­ren. Lebens­wert blieb sie dennoch.

NEUENBURG. Neu­châ­tel auf einen Nach­mit­tag, wie wir es uns vor­ge­nom­men haben – das ist ein ambi­tio­nier­tes Unter­fan­gen; wir ver­su­chen es den­noch und ent­stei­gen dem Wagen am Ufer des gleich­na­mi­gen Sees in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft des Hotels „Beau-Rivage“. „La Pas­se­rel­le de l’Utopie“ ist jener Steg getauft, der hier auf die wei­te, „Eid­ge­nös­si­sches Kan­ton war preu­ßi­sches Fürs­ten­tum“ wei­ter­le­sen

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Am Schnittpunkt von Raum und Zeit

Die Por­te Noi­re, unter­halb der Kathe­dra­le von Besan­çon über einer schma­len Stra­ße auf­ra­gend, wur­de im Jah­re 175 unter Kai­ser Marc Aurel errich­tet. Foto: Micha­el Kunze

Kel­ti­schen Ursprungs, war Besan­çon lan­ge Zeit römisch, spä­ter reichs­un­mit­tel­bar und liegt für vie­le deut­sche Rei­sen­de doch nur am Weg gen Süden. Dabei hat die Stadt Auf­merk­sam­keit verdient.

Als der Kul­tur­his­to­ri­ker Wil­helm Hau­sen­stein 1927 schrieb, sie lebe nach drei Sei­ten – der römi­schen, der deut­schen und der fran­zö­si­schen –, war ihr alter Name Bis­anz noch ein Begriff. Heu­te wird man das nicht mehr behaup­ten kön­nen. Geblie­ben ist das „sum­men­de, dunk­le Besan­çon, das nach fran­zö­si­schem Rot­wein zu schme­cken schien“, Haupt­stadt der Fran­che-Com­té im Osten des Lan­des. Hau­sen­stein nahm den Bericht über sei­nen Besuch auf in den Band „Rei­se in Südfrankreich“.

Weit­hin aus in der Regi­on ver­brei­te­tem grau-blau­en Kalk­stein gemau­ert, liegt die beleb­te Alt­stadt orga­nisch gewach­sen vor dem Betrach­ter. Sie wirkt, wären die Tem­pe­ra­tu­ren nied­ri­ger, eher atlan­tisch-kühl, ruht in schlich­ter Ele­ganz – hin­ein­ge­fügt als Genera­tio­nen-Werk in eine bei­na­he zuge­bun­de­ne Schlei­fe des kris­tall­kla­ren Flüss­chens Doubs. Wo jene Win­dung nach Süd­os­ten hin offen­ge­blie­ben ist, steigt ein von der gewal­ti­gen Zita­del­le bekrön­ter Fels­ke­gel auf. Hier harr­te im Jah­re 1870 der Schrift­stel­ler Theo­dor Fon­ta­ne (1819–1898) für eini­ge Wochen sei­nes Schick­sals. Als Kriegs­be­richt­erstat­ter war er im Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg an die Front ent­sandt und gefan­gen­ge­nom­men wor­den – ob sei­ner Sprach­kennt­nis­se „Am Schnitt­punkt von Raum und Zeit“ wei­ter­le­sen

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Radikale im Namen des Herrn

Die Juristin und politische Publizistin Liane Bednarz. Foto: privat
Die Juris­tin und Publi­zis­tin Lia­ne Bed­narz warnt vor „Angst­pre­di­gern“ in den Kir­chen. Foto: privat

DRESDEN. Die Anzahl der Chris­ten nimmt in Deutsch­land zwar ab. Laut der Publi­zis­tin Lia­ne Bed­narz, Autorin des Buches „Die Angst­pre­di­ger“, gibt es unter ihnen indes ein­fluss­rei­che Rech­te, die in Par­tei­en und Kir­chen aktiv sind und vor „Isla­mi­sie­rung“, „Ehe für alle“ oder „Gen­der­wahn“ war­nen. Ein Gespräch über aktu­el­le Entwicklungen.

Unter Chris­ten dürf­ten Rech­te, die Sie von den Kon­ser­va­ti­ven abgren­zen, eine klei­ne Min­der­heit sein. Braucht es da Ihr Buch?

Ja, das braucht es, da es zwar um eine, gemes­sen an der Gesamt­zahl der Kir­chen­mit­glie­der, klei­ne Grup­pe geht. Doch die ist nicht nur in sozia­len und ande­ren Medi­en „Radi­ka­le im Namen des Herrn“ wei­ter­le­sen

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Wenn Konservative heimatlos werden

Wenn Eli­ten nicht nach rechts inte­grie­ren, sin­ken die The­men, die dort lie­gen, auf den „sprach­lo­sen Grund des Unver­stan­de­nen“, der „nicht sel­ten braun“ sei, schreibt Ulrich Grei­ner. Und plä­diert für das Gegen­teil. Cover: Verlag

Der Jour­na­list Ulrich Grei­ner will Ver­ständ­nis dafür, dass Demo­kra­tie kom­pli­ziert ist – und dabei auf den Wett­streit zwi­schen bei­den Polen des poli­ti­schen Spek­trums angewiesen.

BERLIN. Wo es Lin­ke, Pro­gres­si­ve gibt, muss es Rech­te, Kon­ser­va­ti­ve geben dür­fen – und sie müs­sen gleich­be­rech­tigt ver­nehm­bar sein im öffent­li­chen Dis­kurs. Davon ist Ulrich Grei­ner, frü­her Feuil­le­ton­chef der „Zeit“, über­zeugt. Die Rea­li­tät sei aber eine ande­re: Das poli­ti­sche Spek­trum jen­seits der Extre­mis­men, schreibt er in der Streit­schrift „Hei­mat­los. Bekennt­nis­se eines Kon­ser­va­ti­ven“, wer­de medi­al nicht mit glei­chem Maß­stab aus­ge­leuch­tet. Dabei bekennt der 72-Jäh­ri­ge, nie CDU noch Libe­ra­le gewählt zu haben, son­dern vor­ran­gig SPD und Grü­ne. Spät wur­de er kon­ser­va­tiv – und macht nun eine Ten­denz­wen­de aus in der Bun­des­re­pu­blik, die zuta­ge tre­te etwa in der Ent­ste­hung von Pegi­da oder AfD-Wahlerfolgen.

Über­all Angst – nicht nur bei Anhän­gern der „Patrio­ti­schen Euro­pä­er“, auch in Par­tei­en und der „kom­men­tie­ren­den Klas­se in den Medi­en“, der er selbst ange­hör­te. Für letz­te­re ste­he die Macht auf dem Spiel, die in der Öffent­lich­keit gel­ten­den „Wenn Kon­ser­va­ti­ve hei­mat­los wer­den“ wei­ter­le­sen

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Minderheit mit Wirkung

Andreas Püttmanns kleine Studie zeigt die Bedeutung von Katholiken für die Bundesrepublik. Sie reicht weit hinaus über Staatslenker wie Konrad Adenauer oder Helmut Kohl. Cover: Verlag
Andre­as Pütt­manns klei­ne Stu­die zeigt die Bedeu­tung der Katho­li­ken für die Bun­des­re­pu­blik. Sie reicht weit hin­aus über Staats­len­ker wie Kon­rad Ade­nau­er oder Hel­mut Kohl. Cover: Verlag

Andre­as Pütt­mann zeigt in einer klei­nen, doch auf­schluss­rei­chen Stu­die: Katho­li­ken fris­ten hier­zu­lan­de kei­ne Nischen­exis­tenz – und das ist, zumal nicht mehr selbst­ver­ständ­lich, gut so.

DRESDEN. Mehr­hei­ten sind dumm, hat der Publi­zist Hans Con­rad Zan­der geschrie­ben – und die Erklä­rung mit­ge­lie­fert: Denn eine Den­ken und Wahr­neh­mung betref­fen­de Vor­macht kenn­zeich­ne, “dass sie sich sel­ber nicht infra­ge stellt“. Im Mit­tel­al­ter habe man das etwa am Auf­tre­ten der katho­li­schen Kir­che erken­nen kön­nen, die Tei­le der Wirk­lich­keit aus­blen­de­te, die nicht ins von ihr domi­nier­te Sche­ma pass­ten, so Zan­der. Doch wie steht es heu­te? Hier, nicht nur in Sach­sen. “Sei­ten­ver­kehrt“ im Umgang der kon­fes­si­ons­lo­sen Mehr­heit und einer grö­ße­ren Min­der­heit von Pro­tes­tan­ten mit der katho­li­schen Kir­che, der im Frei­staat kei­ne vier Pro­zent der vier Mil­lio­nen Bür­ger ange­hö­ren, deutsch­land­weit mit 24 Mil­lio­nen aber gut ein Viertel.

Unter dem Titel „Wie katho­lisch ist Deutsch­land … und was hat es davon?“ legt der Publi­zist und pro­mo­vier­te Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Andre­as Pütt­mann eine “klei­ne katho­li­sche ‘Leis­tungs­schau‘“ vor. Ange­sichts die­ses Anspruchs mag sich man­cher die Augen rei­ben – nach dem Mot­to: Wer braucht und wen inter­es­siert sowas? Hier.

Das anspruchs­voll, aber flott geschrie­be­ne Werk lie­fert eine Über­sicht über den katho­li­schen Bei­trag zu unse­rer Repu­blik, die der „Min­der­heit mit Wir­kung“ wei­ter­le­sen

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Alexander Gauland: Der Dom muss Dom bleiben

Das Haus der Kathedrale in der Dresdener Innenstadt war voll, denn mit AfD-Schwergewicht Alexander Gauland (rechts vorn im Bild) hatte sich ein für seine spitze Zunge bekannter Gesprächspartner für ZdK-Präsident Thomas Sternberg angesagt. Foto: Michael Kunze
Das Haus der Kathe­dra­le in der Dres­de­ner Innen­stadt war voll, denn mit AfD-Schwer­ge­wicht Alex­an­der Gau­land (rechts im Bild) hat­te sich ein für sei­ne spit­ze Zun­ge bekann­ter Gesprächs­part­ner für ZdK-Prä­si­dent Tho­mas Stern­berg ange­sagt. Foto: Micha­el Kunze

Inhalt­lich heiß, in der Form eher wohl­tem­pe­riert haben am Diens­tag­abend der AfD-Vize und der Prä­si­dent des Zen­tral­ko­mi­tees der deut­schen Katho­li­ken, Tho­mas Stern­berg, in Dres­den mit­ein­an­der über die „Angst ums Abend­land“ gestritten.

DRESDEN. Der Prä­si­dent des Zen­tral­ko­mi­tees der deut­schen Katho­li­ken (ZdK), Tho­mas Stern­berg, ist zu einem Streit­ge­spräch mit AfD-Bun­des­vi­ze Alex­an­der Gau­land zusam­men­ge­trof­fen, nach­dem das ZdK zum Katho­li­ken­tag in Leip­zig Ver­tre­tern der Par­tei noch den Zutritt zu Podi­en ver­wehrt hat­te. Zu der Ver­an­stal­tung am Diens­tag  „Alex­an­der Gau­land: Der Dom muss Dom blei­ben“ wei­ter­le­sen

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