Der Alltagsrezensent

Für den Ein­stieg: der 1975 im Ver­lag „Volk und Welt“ erschie­ne­ne Sam­mel­band „Die Mis­si­on des Luft­bal­lons“, dazu der Text „An den Freund“ in dem bei Rowohlt 1929 ver­öf­fent­lich­ten Aus­wahl-Buch „Schwarz auf Weiß“. Foto: Micha­el Kunze

Vor 150 Jah­ren wur­de der öster­rei­chi­sche Jour­na­list und Kri­ti­ker Alfred Pol­gar geboren

WIEN/BERIN. Die Suche nach einem Haupt­werk wird als ver­geb­li­che enden. Alfred Pol­gar hat kei­nes hin­ter­las­sen. Der spä­te­re „Meis­ter der klei­nen Form“ erblick­te vor 150 Jah­ren in der Wie­ner Leo­pold­stadt das Licht der Welt, am 17. Okto­ber 1873. Der Last, die sol­che Zuschrei­bung trotz Viel­sei­tig­keit mit sich brach­te, wur­de er sich bewusst: „Ich bin“, schrieb er 1951 an Alfred Neu­mann, „seit Jahr und Tag als Feuil­le­to­nist stigmatisiert.“

Zurecht oder nicht: Dar­in liegt der Haupt­grund, war­um sein Name, anders als noch vor drei­ßig, vier­zig Jah­ren, bei vie­len Zeit­ge­nos­sen kaum mehr Asso­zia­tio­nen her­vor­ruft. Weni­ge sind noch am Leben, die sei­ne Tex­te in den Zei­tun­gen gele­sen haben. Also: „War­um und zu wel­chem Ende stu­die­ren wir „Der All­tags­re­zen­sent“ wei­ter­le­sen

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Am Schnittpunkt von Raum und Zeit

Die Por­te Noi­re, unter­halb der Kathe­dra­le von Besan­çon über einer schma­len Stra­ße auf­ra­gend, wur­de im Jah­re 175 unter Kai­ser Marc Aurel errich­tet. Foto: Micha­el Kunze

Kel­ti­schen Ursprungs, war Besan­çon lan­ge Zeit römisch, spä­ter reichs­un­mit­tel­bar und liegt für vie­le deut­sche Rei­sen­de doch nur am Weg gen Süden. Dabei hat die Stadt Auf­merk­sam­keit verdient.

Als der Kul­tur­his­to­ri­ker Wil­helm Hau­sen­stein 1927 schrieb, sie lebe nach drei Sei­ten – der römi­schen, der deut­schen und der fran­zö­si­schen –, war ihr alter Name Bis­anz noch ein Begriff. Heu­te wird man das nicht mehr behaup­ten kön­nen. Geblie­ben ist das „sum­men­de, dunk­le Besan­çon, das nach fran­zö­si­schem Rot­wein zu schme­cken schien“, Haupt­stadt der Fran­che-Com­té im Osten des Lan­des. Hau­sen­stein nahm den Bericht über sei­nen Besuch auf in den Band „Rei­se in Südfrankreich“.

Weit­hin aus in der Regi­on ver­brei­te­tem grau-blau­en Kalk­stein gemau­ert, liegt die beleb­te Alt­stadt orga­nisch gewach­sen vor dem Betrach­ter. Sie wirkt, wären die Tem­pe­ra­tu­ren nied­ri­ger, eher atlan­tisch-kühl, ruht in schlich­ter Ele­ganz – hin­ein­ge­fügt als Genera­tio­nen-Werk in eine bei­na­he zuge­bun­de­ne Schlei­fe des kris­tall­kla­ren Flüss­chens Doubs. Wo jene Win­dung nach Süd­os­ten hin offen­ge­blie­ben ist, steigt ein von der gewal­ti­gen Zita­del­le bekrön­ter Fels­ke­gel auf. Hier harr­te im Jah­re 1870 der Schrift­stel­ler Theo­dor Fon­ta­ne (1819–1898) für eini­ge Wochen sei­nes Schick­sals. Als Kriegs­be­richt­erstat­ter war er im Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg an die Front ent­sandt und gefan­gen­ge­nom­men wor­den – ob sei­ner Sprach­kennt­nis­se „Am Schnitt­punkt von Raum und Zeit“ wei­ter­le­sen

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Leben am Toten Meer

Die Entwicklung des Kreuzbeinsattels für Dromedare vergrößerte den Bewegungsradius arabischer Stämme schlagartig und machte Handel und Eroberungszüge auch in der Region des Toten Meeres möglich. Foto: Michael Kunze
Der Kreuz­sat­tel – hier ein für die Chem­nit­zer Aus­stel­lung ange­fer­tig­ter Nach­bau – ver­grö­ßer­te den Bewe­gungs­ra­di­us ara­bi­scher Stäm­me für Han­del und Erobe­rungs­zü­ge auch in der Regi­on des Toten Mee­res beträcht­lich. Foto: Micha­el Kunze

Das Staat­li­che Muse­um für Archäo­lo­gie in Chem­nitz zeigt die Son­der­aus­stel­lung „Leben am Toten Meer“. Ein the­ma­tisch der­art aus­grei­fen­des Pan­ora­ma der Regi­on mit her­aus­ra­gen­den Leih­ga­ben hat es in Euro­pa noch nicht gegeben.

CHEMNITZ. Als Sabi­ne Wolf­ram vor sechs Jah­ren nach Isra­el reist, um über die Geschich­te der jüdi­schen Kauf­haus­dy­nas­tie Scho­cken zu for­schen, mach­te ihr Barack Oba­ma, gera­de auf Staats­be­such, einen Strich durch die Rech­nung. Die Sicher­heits­vor­keh­run­gen „Leben am Toten Meer“ wei­ter­le­sen

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