Ein im Leipziger Stadtarchiv überlieferter Lebenslauf aus dem Jahr 1945 gibt Aufschluss über das damalige Wirken des heute weithin vergessenen Holzschnittmeisters Leopold Wächtler, der vor 125 Jahren in Penig geboren wurde. Währenddessen wird eine Ausstellung seiner Kunst wahrscheinlicher.
Im Herbst 1896 ist in Penig mit Leopold Wächtler ein später über Sachsen hinaus angesehener Scheren- und Holzschnitt-Künstler geboren worden. Noch immer werden seine Werke antiquarisch gehandelt, doch in seiner Geburtsstadt erinnert wenig an ihn. Ob sich das ändert? Eine Spurensuche.
PENIG/LEIPZIG. Er hat sie alle porträtiert – Komponisten, Schriftsteller, Wissenschaftler, Philosophen, einen Diktator: Bach, Reger, Schubert und Wagner, Gerhart Hauptmann, Thomas Mann, Tolstoi und Marie Curie, Marx, Stalin und unzählige mehr. Mehrfach auch Christus.
Leopold Wächtler war am Main und an der Ostsee, in Italien und den oberbayerischen Alpen. Er hielt Ansichten von seiner späteren Wahlheimat Leipzig auch nach kriegsbedingter Zerstörung fest, dazu von Dresden, Madeira, Spitzbergen, Marokko und entwarf klassische Blumenstillleben. Dutzende der teils mehrfarbig gestalteten Blätter des gebürtigen Penigers verwahrt heute das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig. Auf dessen im Internet zugänglicher Sammlungsdatenbank lassen sich zahlreiche Stücke betrachten. Das Museum Schloss Hinterglauchau hat ebenfalls ein Blatt im Bestand. Es zeigt einen von Wind und Wetter gegerbten Lappländer. „An seinem 125. Geburtstag ist der Meister vergessen“ weiterlesen →
Die einen malten, die andern kauften die Bilder – zwei Generationen hielt das ungewöhnliche Verhältnis zwischen der von den Wettinern geadelten Künstlerfamilie Vogel und den Grafen von Einsiedel. Eine vom Berliner Kunsthistoriker Gerd-Helge Vogel kuratierte Ausstellung auf Schloss Wolkenburg setzt es in Szene.