Das Erdmannsdorfer Anwesen durchwehen 800 Jahre Geschichte. Heute aber liegt es im Dornröschenschlaf. Dabei brachte eine Besitzerfamilie den Schöpfer des Wörlitzer Parks hervor, aus einer anderen stammt Heinrich Schütz, und eine dritte mischte ganz oben in der Politik mit.
CHEMNITZ/DRESDEN. Architektur schafft Lebensqualität – so lautet zumindest das Motto des Tages der Architektur Ende Juni in Sachsen. Doch in der Realität herrscht bei Ein- und Mehrfamilienhausneubauten seit Jahren der Bauhaustypus vor. Meist hat er große Fenster, eine weiße Fassade, dazu ein Flachdach. Ein Gespräch mit dem Volkswirt Friedrich Thießen von der TU Chemnitz, der mit seinen Mitarbeitern vier Befragungen in vier Städten „Volkswirt: „Häuser im Bauhausstil werden Problemimmobilien der 2030er-Jahre““ weiterlesen →
Die Hohlkugel unterhalb des Turmkreuzes in Erdmannsdorf ist bei der gegenwärtigen Sanierung geöffnet worden. Offenbar wurde dabei auch eine sprechende Erinnerung an die politischen Verhältnisse der frühen DDR-Jahre.
Ohne die Benediktiner, die sich vor 874 Jahren auf dem heutigen Schloßberg niederließen, wäre die südwestsächsische Stadt damals nicht entstanden. Eine Tagung widmete sich nun der Abtei, um mehr als 400 Jahre vorreformatorischer Historie zu würdigen. Dabei sorgte ein Wissenschaftler ausgerechnet für einen kleinen Paukenschlag der Reformationsgeschichtsschreibung.
„Die Priorität von Alltäglichkeit war unerträglich geworden“, schreibt der Publizist und Literaturtheoretiker Karl Heinz Bohrer in seiner nun erschienenen autobiografischen Arbeit „ ‚Jetzt‘. Geschichte meines Abenteuers mit der Phantasie“ (Berlin 2017) und charakterisiert sich als „gewissermaßen asozial begabt“. Und an anderer Stelle: „Wenn Cervantes‘ Held gegen die Windmühlen anrennt, dann nicht einfach deswegen, weil er durch die Lektüre „Dresden, 18. April 2017“ weiterlesen →
Wer Reform will, erneuert das Bestehende mehr oder weniger behutsam. Martin Luther aber stürzte Kirche, Politik und Gesellschaft seiner Zeit um – mit langanhaltenden Folgen, die auch im Jahr des Reformationsgedenkens nachwirken.
DRESDEN. Martin Luther wollte keine Spaltung der Kirche, sondern sie reformieren. So lautet der Tenor bei Kirchenvertretern oder Politikern „Der Revolutionär“ weiterlesen →
Der Chef des deutschsprachigen Radio Vatikan berichtet in Dresden über seine Eindrücke des bisherigen Franziskus-Pontifikats.
DRESDEN. Ein echter Vaticanisti ist im Diaspora-Bistum Dresden-Meißen selten zu Gast – jedenfalls, um öffentlich über Papst, Kurie und Kirche in Rom aus dem Nähkästchen zu plaudern. Diese Woche klappte es auf Einladung der Katholischen Akademie im Dresdener Sankt-Benno-Gymnasium, in das am Montag rund 240 Gäste gekommen waren. Das Thema „Der Pontifex der Überraschungen. Vier Jahre „Jesuit Bernd Hagenkord: Genialer Kommunikator auf dem Stuhl Petri“ weiterlesen →
DRESDEN. Das Schlagwort vom „Populisten“ ist in aller Munde. Was den einen als selbstbewusster Ausweis von Volksnähe dient, verwenden andere gegen sie. Ein Gespräch mit dem Politologen Steven Schäller von der Technischen Universität Dresden über Freund-Feind-Denken auf beiden Seiten, das nur selten eine vorurteilsfreie Diskussion möglich macht.
Wer die öffentliche Debatte verfolgt, muss zu dem Schluss kommen: Populismus ist gefährlich. Warum?
Das liegt im Auge des Betrachters. Fakt ist, dass die umgangssprachliche Verwendung dieses Begriffs, gern mit dem Präfix „Rechts“, meist darauf aus ist, zu diffamieren. Natürlich sind Wissenschaftler auch nur Menschen, die sich bei ihrer Arbeit, ähnlich wie Journalisten, oft schwertun, die eigene Einstellung außen vor zu lassen. Das ist das eine. Das andere: Den Populismus gibt es nicht, also gibt es auch nicht die eine Definition „Der Populist, ein Demokrat?“ weiterlesen →
Nicht jeder Mitarbeiter hat Laptop oder PC am Arbeitsplatz. Erreichbar ist er dennoch – dank einer App der Chemnitzer Softwareschmiede Staffbase.
CHEMNITZ. Das eigene Firmenlogo neben Whatsapp auf den Privat-Smartphones der Belegschaft – wie das geht? Die Antwort dürfte manchem Unternehmenschef auch Lösungen für andere Herausforderungen „Das Schwarze Brett fürs Handy“ weiterlesen →
Um 1250 war Paris das geistige Zentrum der westlichen Welt. Dort lehrten die bedeutendsten Wissenschaftler – und machten sich einen neuen Buchtypus zunutze. Ein erhaltenes Exemplar ist das heute wertvollste Stück in der Bibliothek der südwestsächsischen Stadt, das kürzlich einen seiner seltenen öffentlichen Auftritte hatte.
CHEMNITZ/DRESDEN. Albertus Magnus, Bonaventura und Thomas von Aquin – Namen, auf die sich heute nur mehr Theologen oder Philosophen einen Reim „Das Chemnitzer Buch der Bücher“ weiterlesen →
Köln wie Aachen, nur eine halbe Zugstunde voneinander entfernt, bieten zu jeder Jahreszeit große Dome, Geschichte, Kultur. Jeder weiß das. Weniger bekannt sind die kulinarischen Seiten beider Städte. Eine Entdeckungstour.
KÖLN/AACHEN. Wer nach Köln fährt, hat Deutschlands größte Kathedrale auf der Agenda oder schippert über den Rhein. Ist im Museum Ludwig aus „Süßer Westen“ weiterlesen →
„Respekt gebietet Abstand, nicht Identifikation.“ Wer Respekt mit Harmonieerwartung verwechsele, habe die Grundlagen des liberalen Denkens missverstanden, schreibt Christian Geyer heute in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ im Nachgang zum Parteitag von Bündnis 90/Die Grünen, der bis gestern in Münster zusammengekommen war. „Gemünzt auf den Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten, von ethnischen bis hin zu solchen der sexuellen Orientierung, bedeutet dies: Wir brauchen eine Kultur des Respekts, die gerade nicht an der „Dresden, 14. November 2016“ weiterlesen →
Der Journalist Michael Angele hat ein Buch über Zeitungsleser geschrieben, die der papiernen Form den Vorzug geben. Und über das Zeitungssterben. Herausgekommen ist ein Plädoyer gegen inhaltliche Verflachung und das Vulgäre in Neuen Medien.
CHEMNITZ. Eine Zeitung war Zugang zur Welt, ein Stück Heimat auch – bis hin zum raschelnden Geräusch beim Umblättern der Seiten – und gleichzeitig
Wohin die Reise der Zunft geht, lässt sich gut in einer Nutzwert (Ex-„Ratgeber“)-Redaktion beobachten. Viele waren schon vorher da – während meines Gastspiels tauchten aber weitere, recht grundsätzliche Fragen auf.
Nahrungsmittel ohne tierische Inhaltsstoffe liegen in Deutschland im Trend. Auch namhafte Körperpflegemittel-Hersteller drängen auf den Markt – mit teils überraschenden Produkten.
DRESDEN/CHEMNITZ. Zahnpasta und Parfüm, Seife und sogar Kondome: So vielfältig ist die Auswahl tierfreier und ohne Tierversuche hergestellter Produkte mittlerweile. Das mag viele Kunden erstaunen – Carolin Fritzsche hat dafür „Sauber und vegan – aber auch gut?“ weiterlesen →
Inhaltlich heiß, in der Form eher wohltemperiert haben am Dienstagabend der AfD-Vize und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, in Dresden miteinander über die „Angst ums Abendland“ gestritten.
DRESDEN. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, ist zu einem Streitgespräch mit AfD-Bundesvize Alexander Gauland zusammengetroffen, nachdem das ZdK zum Katholikentag in Leipzig Vertretern der Partei noch den Zutritt zu Podien verwehrt hatte. Zu der Veranstaltung am Dienstag „Alexander Gauland: Der Dom muss Dom bleiben“ weiterlesen →
Online-Händler greifen bei zu vielen Rücksendungen mitunter zu rigorosen Methoden. Doch auch Kunden sind oft dreist.
CHEMNITZ/DRESDEN. Das Hemd beim Internet-Händler bestellen, dazu Hose oder Jackett – zur Sicherheit in drei, vier Größen auf einmal, damit eine passt. So sieht der Alltag aus im Online-Geschäft, das ohne Umkleidekabinen „Bestellt – getragen – zurückgeschickt“ weiterlesen →
Die sozialen Online-Netzwerke scheinen den Kurs der Stunde seit Jahren vorzugeben: Wer heute dazu gehören will, muss dort möglichst viele Erlebnisse, Gedanken, Erfahrungen mit anderen teilen. Das führt nicht nur bei Prominenten wie Kelly Osborne zu Blüten wie: „Memo an mich selbst: Keine Rüben mehr essen, davon muss ich furzen“, berichtet Evelyn Röll in der „Süddeutschen Zeitung“. Sie liefert auch die Einordnung „Bad Füssing, 6. August 2016“ weiterlesen →
Nach dem Angriff eines Asylbewerbers auf Reisende in einem Zug bei Würzburg hat Michael Kunze mit dem Gewalt-Deeskalationstrainer und Polizeiausbilder Heinz Kraft gesprochen. Dabei ging es um die Frage, wie man sich in einer vergleichbaren Bedrohungslage verhalten soll und ob Deutschland noch sicher „„Der erste Reflex muss sein: sich in Sicherheit zu bringen““ weiterlesen →
Das Chemnitzer Cammann-Gebäude ist nicht irgendeine Immobilie. Vom heute fast vergessenen Werkbund-Architekten Willy Schönefeld Mitte der Zwanziger entworfen, ist es als erstes Hochhaus der Stadt ein Ort, der Geschichte schrieb – wie die Firma, die hier einst residierte.