Der kleine steirische Teil des Salzkammerguts liegt ab vom Schuss. Doch der Ruf als einstige Künstler-Sommerfrische trägt noch immer.
Der Schriftsteller Raoul Auernheimer ist vergessen. Er indes war es, der das Bild von der weiten, dunklen Wasserfläche prägte, einem übergroßen Tintenfass gleich, in das die sommerfrischelnden Vertreter seiner Zunft von ihren Domizilen am Ufer aus ihre Federkiele tauchten. Später stellten sie, von Wien oder Salzburg oder aus dem Ausland zu Erholung „Sehnsucht nach Altaussee“ weiterlesen →
Wenig bekannt ist das Dresdener Kraszewski-Museum. Dabei erinnert es an einen der produktivsten Schriftsteller aller Zeiten, viele andere – und taugt auch als Begegnungsort.
DRESDEN. Als grünes Refugium, noch im Herbst, liegt es in der Großstadt: das einstige Anwesen des polnischen Schriftstellers Józef Ignacy Kraszewski (1812–1887). Von 1873 bis 1879 lebte der produktivste Autor des Nachbarlandes – er hinterließ allein mehr als 220 Romane – in dem spätklassizistischen Landhaus „Ein Haus der polnischen Kultur“ weiterlesen →
Vor 150 Jahren wurde der österreichische Journalist und Kritiker Alfred Polgar geboren
WIEN/BERIN. Die Suche nach einem Hauptwerk wird als vergebliche enden. Alfred Polgar hat keines hinterlassen. Der spätere „Meister der kleinen Form“ erblickte vor 150 Jahren in der Wiener Leopoldstadt das Licht der Welt, am 17. Oktober 1873. Der Last, die solche Zuschreibung trotz Vielseitigkeit mit sich brachte, wurde er sich bewusst: „Ich bin“, schrieb er 1951 an Alfred Neumann, „seit Jahr und Tag als Feuilletonist stigmatisiert.“
Zurecht oder nicht: Darin liegt der Hauptgrund, warum sein Name, anders als noch vor dreißig, vierzig Jahren, bei vielen Zeitgenossen kaum mehr Assoziationen hervorruft. Wenige sind noch am Leben, die seine Texte in den Zeitungen gelesen haben. Also: „Warum und zu welchem Ende studieren wir „Der Alltagsrezensent“ weiterlesen →
Wo ist Wien zu finden; was macht es aus? Das hängt davon ab, was man sucht. Ein Spaziergang.
WIEN. Wien! „Wer die Stadt nennt“, schrieb Helmuth Burgert 1937, „hört einen Geigenton mitschwingen.“ Als wir uns am Tag nach Christi Himmelfahrt den Weg vom Frühstück im ehrwürdigen Café Prückel über die Wollzeile in die Stadt bahnen, tönen von Ferne andere Klänge. Die USC Trojan Marching Band aus Los Angeles, einst mit Michael Jackson oder Diana Ross auf der Bühne, gibt am Stephansplatz ein Konzert mit Pauken und Trompeten, Tuben, Saxofonen. Sonne satt, wie in Kalifornien, brennt auf die auch mit Tanzeinlagen aufwartende Kapelle und die Menschenscharen vor „Als Flaneur an der Donau“ weiterlesen →
CHEMNITZ. Da Amerika seine Schwerpunkte verlagert, muss Deutschland seine Rolle in der internationalen Politik neu bestimmen. Ist das Land dazu angesichts von Migration und Chinas Drängen nach Weltgeltung gewappnet? Ein Gespräch mit der Politologin Beate Neuss.
Donald Trump interessiert sich nicht für Europa. Was diejenigen gut finden, die den amerikanischen Einfluss kritisieren, treibt anderen Sorgenfaltenauf die Stirn angesichts dessen, dass Deutschland und die EU mehr Verantwortung erwartet. Wie sehen Sie es?
Seit der Wiedervereinigung und dem Zerfall der Sowjetunion sagen US-Politiker: Unsere Aufgabe in Europa ist erledigt: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft haben sich durchgesetzt. Eine EU mit 510 Millionen Einwohnern und einem den USA vergleichbaren Bruttoinlandsprodukt, dazu 1,2 Millionen Soldaten, verteilt auf 28 Staaten, muss imstande sein, sich selbst zu verteidigen und die Nachbarschaft zu stabilisieren. Anfang der „„Ohne die USA kann Europa nicht verteidigt werden““ weiterlesen →
Rückkehr nach elf Jahren auf der Durchreise. Meine Erinnerung bestätigt sich: aus der Zeit gefallene Märchenwelt (im 16. Jahrhundert wegen beträchtlicher Goldvorkommen die zweitreichste Stadt des Landes nach Salzburg). Heute: An die Steilhänge über mehrere Ebenen geschmiegte Ruinenpracht, geteilt von einem gewaltigen Wasserfall. Seit Jahren wird im Blätterwald von Auferstehung gemunkelt, seit neue „Art“- oder „Design-Hotels“ mit viel Hipster-Chic entstanden, einige wenige „Bad Gastein, 23. Juli 2015“ weiterlesen →
Zu ihm kamen sie alle. Die Gästeliste seines Hauses liest sich wie das „Who is Who“ aus Kunst, Kultur und Fernsehen der letzten 60 Jahre: Hundertwasser oder Senta Berger, Brandauer oder Canetti, Heimito von Doderer oder Udo Jürgens, Arthur Miller oder Hans Moser, Peter Ustinov oder Andy Warhol oder, oder, „Wien, 30. Juli 2014“ weiterlesen →