Am Schnittpunkt von Raum und Zeit

Die Por­te Noi­re, unter­halb der Kathe­dra­le von Besan­çon über einer schma­len Stra­ße auf­ra­gend, wur­de im Jah­re 175 unter Kai­ser Marc Aurel errich­tet. Foto: Micha­el Kunze

Kel­ti­schen Ursprungs, war Besan­çon lan­ge Zeit römisch, spä­ter reichs­un­mit­tel­bar und liegt für vie­le deut­sche Rei­sen­de doch nur am Weg gen Süden. Dabei hat die Stadt Auf­merk­sam­keit verdient.

Als der Kul­tur­his­to­ri­ker Wil­helm Hau­sen­stein 1927 schrieb, sie lebe nach drei Sei­ten – der römi­schen, der deut­schen und der fran­zö­si­schen –, war ihr alter Name Bis­anz noch ein Begriff. Heu­te wird man das nicht mehr behaup­ten kön­nen. Geblie­ben ist das „sum­men­de, dunk­le Besan­çon, das nach fran­zö­si­schem Rot­wein zu schme­cken schien“, Haupt­stadt der Fran­che-Com­té im Osten des Lan­des. Hau­sen­stein nahm den Bericht über sei­nen Besuch auf in den Band „Rei­se in Südfrankreich“.

Weit­hin aus in der Regi­on ver­brei­te­tem grau-blau­en Kalk­stein gemau­ert, liegt die beleb­te Alt­stadt orga­nisch gewach­sen vor dem Betrach­ter. Sie wirkt, wären die Tem­pe­ra­tu­ren nied­ri­ger, eher atlan­tisch-kühl, ruht in schlich­ter Ele­ganz – hin­ein­ge­fügt als Genera­tio­nen-Werk in eine bei­na­he zuge­bun­de­ne Schlei­fe des kris­tall­kla­ren Flüss­chens Doubs. Wo jene Win­dung nach Süd­os­ten hin offen­ge­blie­ben ist, steigt ein von der gewal­ti­gen Zita­del­le bekrön­ter Fels­ke­gel auf. Hier harr­te im Jah­re 1870 der Schrift­stel­ler Theo­dor Fon­ta­ne (1819–1898) für eini­ge Wochen sei­nes Schick­sals. Als Kriegs­be­richt­erstat­ter war er im Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg an die Front ent­sandt und gefan­gen­ge­nom­men wor­den – ob sei­ner Sprach­kennt­nis­se „Am Schnitt­punkt von Raum und Zeit“ wei­ter­le­sen

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Der transalpine Brückenbauer

Sinn­bild Pas­saus neben den drei Flüs­sen: der Dom, des­sen Orgel Rein­hard Raf­falt beson­de­re Bedeu­tung zumaß. Deren Spiel­tisch nann­te er einen der drei Thro­ne der Kathe­dra­le. Foto: Micha­el Kunze

Eine Bio­gra­phie wür­digt den gro­ßen Kul­tur­ver­mitt­ler Ita­li­ens, Rein­hard Raf­falt, zu des­sen 100. Geburtstag.

PASSAU/MÜNCHEN/ROM. Am 16. Juni 1976 starb mit Rein­hard Raf­falt der Deu­ter roma­ni­scher Welt in bun­des­re­pu­bli­ka­ni­scher Nach­kriegs­zeit. Er stand „Der tran­sal­pi­ne Brü­cken­bau­er“ wei­ter­le­sen

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Mehr als der Ort einer einst berüchtigten Haftanstalt

Baut­zen – so, wie es sich selbst gern sieht: von der Friedens‑, vor­mals Kron­prin­zen­brü­cke. Foto: Micha­el Kunze

Ein Gewirr von Gie­beln, Tür­men, Zin­nen: Wer Baut­zens Schön­heit und Viel­falt zu erspü­ren sucht, soll­te sich Zeit neh­men für die über der Spree sich erhe­ben­de, weit­hin baro­cke Alt­stadt auf mit­tel­al­ter­li­chem Grundriss.

BAUTZEN. Nur weni­ge ahnen, dass sich in Baut­zen weit mehr auf­tun lässt als die wich­ti­ge Gedenk­stät­te der einst berüch­tig­ten DDR-Haft­an­stalt. Wäh­rend Gör­litz längst scha­ren­wei­se Gäs­te anlockt, gilt die Stadt an der Spree als „Mehr als der Ort einer einst berüch­tig­ten Haft­an­stalt“ wei­ter­le­sen

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Als Flaneur an der Donau

Das Café Prückel zählt zu den weni­gen, die an der Wie­ner Ring­stra­ße über­lebt haben und zu den authen­tischs­ten Häu­sern der Innen­stadt oben­drein. Foto: Micha­el Kunze

Wo ist Wien zu fin­den; was macht es aus? Das hängt davon ab, was man sucht. Ein Spaziergang.

WIEN. Wien! „Wer die Stadt nennt“, schrieb Hel­muth Bur­gert 1937, „hört einen Gei­gen­ton mit­schwin­gen.“ Als wir uns am Tag nach Chris­ti Him­mel­fahrt den Weg vom Früh­stück im ehr­wür­di­gen Café Prückel über die Woll­zei­le in die Stadt bah­nen, tönen von Fer­ne ande­re Klän­ge. Die USC Tro­jan Mar­ching Band aus Los Ange­les, einst mit Micha­el Jack­son oder Dia­na Ross auf der Büh­ne, gibt am Ste­phans­platz ein Kon­zert mit Pau­ken und Trom­pe­ten, Tuben, Saxo­fo­nen. Son­ne satt, wie in Kali­for­ni­en, brennt auf die auch mit Tanz­ein­la­gen auf­war­ten­de Kapel­le und die Men­schen­scha­ren vor „Als Fla­neur an der Donau“ wei­ter­le­sen

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Von BMW ins Kloster

Schwes­ter Maria Mech­tild But­ta­la ist Prio­rin des Zis­ter­zi­en­ser­klos­ters Mari­en­thal im süd­ost­säch­si­schen Ost­ritz. Foto: Micha­el Kunze

Sie hat­te alles, wovon vie­le Men­schen träu­men: eine gute Anstel­lung, eine schö­ne Woh­nung, ein schnel­les Auto. Doch Iris But­ta­la fand dar­in kei­ne Erfül­lung und wähl­te einen andern Weg.

MARIENTHAL. Fas­sungs­los sei­en ihre Eltern gewe­sen. Die Mut­ter wähnt sie in einer Mid­life-Cri­sis. Arbeits­kol­le­gen reagie­ren nicht anders. „Hät­te ich eine Bank aus­ge­raubt“, so Schwes­ter Maria Mech­tild But­ta­la beim Gespräch im Zis­ter­zi­en­se­rin­nen­klos­ter St. Mari­en­thal, „wären die Äuße­run­gen nicht schlim­mer vor­stell­bar gewe­sen.“ Dabei sind es Reak­tio­nen von Fami­lie und Freun­den auf den Ent­schluss, Non­ne zu werden.

Gebo­ren 1958 im hes­si­schen Darm­stadt, wächst sie mit zwei jün­ge­ren Geschwis­tern im Süd­wes­ten Bay­erns auf – die Mut­ter katho­lisch, der Vater luthe­risch. Sie erlebt in der Fami­lie die sei­ner­zeit ver­brei­te­ten kon­fes­sio­nel­len Span­nun­gen, wird römisch-katho­lisch getauft. In ein Klos­ter ein­zu­tre­ten, einen Orden – in ihrer Jugend sei das kein The­ma gewe­sen, obwohl die fami­liä­ren Umstän­de eher hal­fen, ihre Glau­bens­pra­xis zu ver­tie­fen. „Ich habe immer gebe­tet und gegen­über mei­ner evan­ge­li­schen Groß­mutter, die gern ein wenig pro­vo­zier­te, mei­nen Glau­ben ver­tei­digt“, sagt sie in der Rück­schau. Auch But­ta­la durch­lebt Pha­sen, in denen bei­spiels­wei­se die Sonn­tags­mes­se für sie nicht obli­ga­to­risch ist. „Von BMW ins Klos­ter“ wei­ter­le­sen

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Das Abendland ist Thema – nur wenige interessiert es

Joa­chim Klo­se, von 2000 bis 2007 Grün­dungs­di­rek­tor der Katho­li­schen Aka­de­mie des Bis­tums Dres­den-Mei­ßen, im Gespräch mit dem Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Hans Mai­er am Abend des 25. Aprils 2022 im Frei­ber­ger Schloss­quar­tier. Foto: Micha­el Kunze

Der frü­he­re CSU-Poli­ti­ker und Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Hans Mai­er hat in der Berg­aka­de­mie Frei­berg an einen ihrer bedeu­tends­ten Stu­den­ten erin­nert: den Dich­ter Nova­lis, des­sen 250. Geburts­tag ansteht. Nur drei Dut­zend Zuhö­rer waren gekommen.

FREIBERG. Was wür­de Nova­lis, der vor rund 220 Jah­ren an der Berg­aka­de­mie stu­diert hat, Euro­pa heu­te ins Stamm­buch schrei­ben? Das frag­te der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Hans Mai­er, der zu den bedeu­tends­ten deut­schen Intel­lek­tu­el­len sei­ner Genera­ti­on zählt, am Mon­tag­abend im Schloss­platz­quar­tier beim Nova­lis­fo­rum der Katho­li­schen Aka­de­mie. Wäre die­ser, so Mai­er, auch heu­te so spon­tan, kühn, unbe­re­chen­bar, anstö­ßig wie zu Leb­zei­ten? Könn­te der Natur­wis­sen­schaft­ler und Poet, der eigent­lich Fried­rich von Har­den­berg (1772–1801) hieß und zu „Das Abend­land ist The­ma – nur weni­ge inter­es­siert es“ wei­ter­le­sen

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Kenntnisreich, von freudigem Ernst: Der Japanologe Joachim Glaubitz ist gestorben

Saar­brü­cken 1982 – zwei Ost­asi­en­ken­ner wäh­rend einer Tagung ins Gespräch ver­tieft: Joa­chim Glau­bitz (1929–2021, li.) sowie der unga­ri­sche Jesu­it László Ladá­ny (1914–1990). Foto: Archiv Joa­chim Glaubitz

Der seit 1996 in Chem­nitz-Euba hei­mi­sche Ost­asi­en­wis­sen­schaft­ler Joa­chim Glau­bitz ist tot. 92-jäh­rig starb er, der füh­ren­de Ver­tre­ter aus Poli­tik und Wirt­schaft beriet und das Goe­the-Insti­tut in Tokio gelei­tet hat, am 9. Novem­ber 2021 nach kur­zer Krank­heit in Chem­nitz – Rück­schau auf ein lan­ges Leben anhand eines Inter­views aus dem Jahr 2014.

CHEMNITZ. Der ers­te Kon­takt mit Chem­nitz kam vor rund 40 Jah­ren zustan­de, 1981. Damals nahm Joa­chim Glau­bitz in Karl-Marx-Stadt an einer wis­sen­schaft­li­chen Tagung teil, die sich dem span­nungs­rei­chen chi­ne­sisch-sowje­ti­schen Ver­hält­nis wid­me­te. Das Tref­fen, das von der Ost-Ber­li­ner Hum­boldt-Uni­ver­si­tät orga­ni­siert wor­den war, fand im Bei­sein ange­se­he­ner Poli­tik- und Sozi­al­wis­sen­schaft­ler aus dem In- und dem Aus­land im „Chem­nit­zer „Kennt­nis­reich, von freu­di­gem Ernst: Der Japa­no­lo­ge Joa­chim Glau­bitz ist gestor­ben“ wei­ter­le­sen

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Autorenlesung mit dem Berliner Schriftsteller Marco Kunz in Bautzen

Liest am 5. Sep­tem­ber auf Ein­la­dung des Anti­qua­ri­ats zum Dom im Restau­rant „Wjel­bik“: Lyri­ker und Roman­cier Mar­co Kunz. Foto: Ste­pha­nie Wächter

BAUTZEN/BERLIN. Am Sonn­tag, 5. Sep­tem­ber 2021, 17 Uhr, liest der Schrift­stel­ler Mar­co Kunz in Baut­zen aus sei­nem neu­en his­to­ri­schen Roman „Kon­stan­tin. Der Kai­ser und sein Gott“. 1974 gebo­ren und in Ber­lin lebend, ver­öf­fent­lich­te der Roman­cier und Lyri­ker bereits in nam­haf­ten Ver­la­gen und kommt auf Ein­la­dung „Autoren­le­sung mit dem Ber­li­ner Schrift­stel­ler Mar­co Kunz in Baut­zen“ wei­ter­le­sen

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Ein neuer Pfarrer für Großschirma

Der neue Groß­schirma­er Pfar­rer Jus­tus Geil­hu­fe (links) am 28. Febru­ar 2021 im Frei­ber­ger Dom. Wäh­rend einer fest­li­chen Lit­ur­gie wur­de er u.a. von Super­in­ten­den­tin Hil­trud Ana­cker (rechts) ordi­niert. Foto: Glo­ria Schädlich

Jus­tus Geil­hu­fe tritt die Nach­fol­ge Lüder Las­kow­skis an. Er wird auch für Groß- und Klein­voigts­berg sowie Rothen­furth zustän­dig sein, am Frei­ber­ger Dom pre­di­gen und als Stu­den­ten­seel­sor­ger der Berg­aka­de­mie arbeiten.

GROSSSCHIRMA/FREIBERG. Zu über­se­hen ist er nicht, der gebür­ti­ge Dres­de­ner Jus­tus Geil­hu­fe, der sein zwei­jäh­ri­ges Vika­ri­at in Oeder­an been­det hat und neu­er evan­ge­lisch-luthe­ri­scher Pfar­rer für Groß­schirma, Groß- sowie Klein­voigts­berg und Rothen­furth wird. Mehr als zwei „Ein neu­er Pfar­rer für Groß­schirma“ wei­ter­le­sen

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Der katholische Beitrag zum Christlichen Friedensseminar Königswalde – eine Skizze für die Jahre bis 1989

In der Jako­bi­kir­che des heu­ti­gen Wer­dau­er Orts­teils Königs­wal­de tag­te das weit über Süd­westsach­sen hin­aus bekann­te Christ­li­che Frie­dens­se­mi­nar seit 1979. Foto: Micha­el Kunze

„Hoff­nung“, hat­te Václav Havel einst gesagt, „ist nicht die Über­zeu­gung, dass etwas gut aus­geht, son­dern die Gewiss­heit, dass etwas Sinn hat, egal wie es aus­geht.“[1] Die­se Hoff­nung hat vie­le Men­schen, die in der DDR mit der gesell­schaft­lich-poli­ti­schen Wirk­lich­keit unzu­frie­den waren, ange­trie­ben – auch im Süd­wes­ten des heu­ti­gen Frei­staats Sach­sen, im dama­li­gen Bezirk Karl-Marx-Stadt, Kreis Werdau.

So sam­mel­ten sich in Königs­wal­de, heu­te ein Wer­dau­er Orts­teil, am 19. Mai 1973 erst­mals 28 Teil­neh­mer[2], um dem evan­ge­li­schen „Der katho­li­sche Bei­trag zum Christ­li­chen Frie­dens­se­mi­nar Königs­wal­de – eine Skiz­ze für die Jah­re bis 1989“ wei­ter­le­sen

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Katholische Grenzfragen

Petrus Leg­ge, Bischof von Mei­ßen, bei einer Fir­mung in Sei­ten­dorf mit Pfar­rer Edmund Groh­mann (1869–1969). Die Auf­nah­me ist vor 1945 ent­stan­den. Sei­ten­dorf war eines der weni­gen Dör­fer im „Zit­tau­er Zip­fel“ mit katho­li­scher Bevöl­ke­rungs­mehr­heit. Foto: Zen­trum für Kultur//Geschichte (Nie­der­jahna)

Auch Sach­sen muss­te nach dem Zwei­ten Welt­krieg Gebiet abtre­ten. Das ist heu­te kaum mehr bekannt – eben­so wenig, dass davon die Kir­chen­struk­tu­ren betrof­fen waren. Eine neue Stu­die ruft die Umstän­de in Erinnerung.

ZITTAU/DRESDEN. Tief hat sich der 22. Juni 1945 ins Gedächt­nis der Bewoh­ner des öst­lich der Lau­sit­zer Nei­ße gele­ge­nen „Zit­tau­er Zip­fels“ einst ein­ge­gra­ben. Ein pol­ni­scher Räu­mungs­be­fehl ließ ihnen sei­ner­zeit kei­ne ande­re Wahl, als Haus und Hof gen Wes­ten zu ver­las­sen. Nur weni­ge durf­ten (zunächst) blei­ben. Denn was kaum noch bekannt ist: Nicht nur Schle­si­er, Pom­mern, Ost­bran­den­bur­ger und ‑preu­ßen muss­ten ihre Hei­mat nach dem Welt­krieg auf­ge­ben. Auch Sach­sen trat im Zuge der von Sta­lin for­cier­ten „West­ver­schie­bung“ Polens Ter­ri­to­ri­um ab. „Katho­li­sche Grenz­fra­gen“ wei­ter­le­sen

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Einstiger Karl-Marx-Städter Studentenseelsorger gestorben

Prä­lat Gün­ter Hanisch, Propst i.R. (Leip­zig 1929 – Dres­den 2020), von 1957 bis 1971 im dama­li­gen Karl-Marx-Stadt im pries­ter­li­chen Dienst. Foto: Bis­tum Dresden-Meißen

Am Pfingst­tag ist Propst Gün­ter Hanisch gestor­ben, der in der Zeit des Baus der Ber­li­ner Mau­er prä­gen­de Jah­re an der Chem­nitz ver­bracht hat. Die spä­te­re Arbeit des gebür­ti­gen Leip­zi­gers, der sich blei­ben­de Ver­diens­te in der Fried­li­chen Revo­lu­ti­on erwor­ben hat, erreg­te in den 1990er-Jah­ren bun­des­weit Auf­merk­sam­keit, da sie das schwie­ri­ge Ver­hält­nis Kir­che-DDR verdeutlicht.

CHEMNITZ/LEIPZIG/DRESDEN. Gün­ter Hanisch, der als jun­ger katho­li­scher Pries­ter 1957 nach Karl-Marx-Stadt gekom­men war und bis 1971 blieb, ist tot. Der eins­ti­ge Stu­den­ten­seel­sor­ger an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le, die 1986 zur Uni­ver­si­tät erho­ben wur­de, starb am Sonn­tag im Alter von 90 Jah­ren. Das hat der Bischof des Bis­tums Dres­den-Mei­ßen, Hein­rich Tim­me­re­vers, mitgeteilt.

Wäh­rend sei­ner Karl-Marx-Städ­ter Zeit war Hanisch Propstei­ka­plan und Rek­tor des in Leis­nig gegrün­de­ten, ab 1967 in Alt­chem­nitz ange­sie­del­ten Semi­nars für den kirch­lich-cari­ta­ti­ven Dienst, in dem Sozi­al­ar­bei­ter („Für­sor­ger“) aus­ge­bil­det wur­den. „Der Mau­er­bau präg­te uns sehr“, sag­te Prä­lat Hell­mut Pusch­mann. Wie Hanisch war „Eins­ti­ger Karl-Marx-Städ­ter Stu­den­ten­seel­sor­ger gestor­ben“ wei­ter­le­sen

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Ein beinahe vergessener Bistumspatron

In einem kunst­voll mit Sze­nen aus sei­nem Leben ver­zier­ten Altar-Mar­mor­auf­satz ist der Hei­li­ge Dona­tus im Dom von Arez­zo bei­gesetzt. Die Gebei­ne wur­den 1340 von der alten Kathe­dra­le in die neu errich­te­te über­führt. Foto: Micha­el Kunze

Das gro­ße Leid der Men­schen süd­lich der Alpen in der Coro­na-Pan­de­mie lässt auch vie­le hier­zu­lan­de nicht kalt. Doch kaum bekannt ist: Frei­berg weist wie kei­ne ande­re Stadt in der Diö­ze­se Dres­den-Mei­ßen Bezü­ge zu einem Nord­ita­lie­ner auf, der nicht nur ein auch unter Katho­li­ken kaum bekann­ter Für­spre­cher ist, son­dern nach dem in der Sil­ber­stadt etwa der eins­ti­ge Pest­fried­hof benannt wurde.

FREIBERG/AREZZO. Stadt und Pro­vinz Arez­zo sind wie ande­re in Ober­ita­li­en der­zeit vom Coro­na­vi­rus beson­ders geplagt. Ver­glei­che mit Pest­epi­de­mien kur­sie­ren. Der Fried­hof, auf dem in Frei­berg frü­her Seu­chen­op­fer bei­gesetzt wur­den, trägt den Namen eines Man­nes, der einst in Nord­ita­li­en „Ein bei­na­he ver­ges­se­ner Bis­tums­pa­tron“ wei­ter­le­sen

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Schätze aus alten Kirchenbüchern

Kei­ner kennt sie mehr – doch nun ruft Klaus Röberts Arbeit Hun­der­te mei­ner Vor­fah­ren bis in die 16. Genera­ti­on in Erin­ne­rung. Dank des eins­ti­gen Lan­gen­hes­se­ner Pfar­rers lie­gen 500 Jah­re Fami­li­en­ge­schich­te aus der Regi­on Werdau/Zwickau vor – zusam­men­ge­tra­gen aus Tauf‑, Trau- und Ster­be­re­gis­tern. Ein Streif­zug durch Zei­ten und Sitten.

LANGENHESSEN/SCHÖNFELS. Schrift­stel­ler, Adel, „ver­dien­te Ärz­te des Vol­kes“ – Fehl­an­zei­ge. Seit im Jahr 2004 ers­te Abschrif­ten aus Kir­chen­bü­chern der Regi­on „Schät­ze aus alten Kir­chen­bü­chern“ wei­ter­le­sen

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Pfarrer: Die Lage trifft das Herz der kirchlichen Arbeit

Die Aus­wir­kun­gen durch Coro­na­vi­rus und Schutz­maß­nah­men sind für Gläu­bi­ge gra­vie­rend: kei­ne Got­tes­diens­te, Andach­ten, Krei­se, Aus­fahr­ten. Für Katho­li­ken ist gar die Sonn­tags­pflicht aus­ge­setzt. Geist­li­che Impul­se kom­men nun per E‑Mail, Whats­app, Telefon.

FREIBERG/FLÖHA/PENIG. Die Pest hat Ober­am­mer­gau einst nicht ver­schont. So gelob­ten die Bür­ger, regel­mä­ßig dem Lei­den und Ster­ben Jesu „Pfar­rer: Die Lage trifft das Herz der kirch­li­chen Arbeit“ wei­ter­le­sen

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Der Kandidat mit Freiberger Wurzeln

Ende Febru­ar wählt die Evan­ge­lisch-Luthe­ri­sche Lan­des­kir­che Sach­sens einen neu­en Bischof. Andre­as Beu­chel, Super­in­ten­dent in Mei­ßen, hat sei­nen Hut in den Ring gewor­fen und frü­he Wur­zeln in Frei­berg – eine Rück­schau, 30 Jah­re nach der Deut­schen Wiedervereinigung.

FREIBERG/DRESDEN. Zehn gute Jah­re sind es gewe­sen, sagt Andre­as Beu­chel über sei­ne Zeit an der Frei­ber­ger Poly­tech­ni­schen Ober­schu­le (POS) “Theo­dor Kör­ner“ „Der Kan­di­dat mit Frei­ber­ger Wur­zeln“ wei­ter­le­sen

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Verkauft, doch weiter unsaniert

Das St.-Pius-Haus in Schirgiswalde, südlich von Bautzen, hat einen neuen Eigentümer, nachdem es das katholische Domkapitel verkauft hat. Vor 175 Jahren wurde in dem Gebäude sächsisch-böhmische Geschichte geschrieben. Foto: Michael Kunze
Das St.-Pius-Haus in Schir­gis­wal­de, umge­ben von einem gro­ßen Park, hat einen neu­en Eigen­tü­mer, nach­dem es das katho­li­sche Dom­ka­pi­tel in aller Stil­le ver­kauft hat. Vor 175 Jah­ren wur­de in dem eins­ti­gen Som­mer­sitz hoher kirch­li­cher Wür­den­trä­ger säch­sisch-böh­mi­sche Geschich­te geschrie­ben. Foto: Micha­el Kunze

Jah­re­lang woll­te das Dom­ka­pi­tel St. Petri zu Dres­den den frü­he­ren Som­mer­sitz in Schir­gis­wal­de bei Baut­zen man­gels Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten ver­äu­ßern. Nun ist es, kurz vor einem wich­ti­gen Jubi­lä­um, gelun­gen – unklar bleibt vor­erst, an wen.

SCHIRGISWALDE/DRESDEN. Wie erst jetzt öffent­lich wur­de, hat das Dom­ka­pi­tel St. Petri zu Dres­den sei­ne frü­he­re, auch als säch­si­sches Cas­tel Gan­dol­fo bekann­te Som­mer­re­si­denz in Schir­gis­wal­de ver­kauft. Das um 1700 errich­te­te und spä­ter umge­bau­te St.-Pius-Haus mit groß­zü­gi­gem Park, in dem nach dem Zwei­ten Welt­krieg eine Kir­chen­mu­sik­schu­le unter­ge­bracht war und spä­ter ein katho­li­scher Kin­der­gar­ten, der 2006 aus­zog, stand danach leer. Das katho­li­sche Dom­ka­pi­tel als Eigen­tü­mer such­te man­gels eige­ner Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten und auf „Ver­kauft, doch wei­ter unsa­niert“ wei­ter­le­sen

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Auf die Autorität verweisen

Vor 65 Jah­ren starb der heu­te weit­hin ver­ges­se­ne katho­li­sche Publi­zist Wal­de­mar Guri­an. Es lohnt, das Werk des gebür­ti­gen St. Peters­bur­gers neu zu entdecken.

DRESDEN/BONN. Das Dik­tum vom „Kron­ju­ris­ten des Drit­ten Rei­ches“, mit dem der Publi­zist Wal­de­mar Guri­an im Okto­ber 1934 den Staats­recht­ler Carl Schmitt beleg­te, nach­dem die­ser die von Hit­ler ange­wie­se­nen Mas­sen­er­schie­ßun­gen ohne Gerichts­ver­fah­ren vom 30. Juni in der „Deut­schen Juris­ten­zei­tung“ „Auf die Auto­ri­tät ver­wei­sen“ wei­ter­le­sen

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Leben am Toten Meer

Die Entwicklung des Kreuzbeinsattels für Dromedare vergrößerte den Bewegungsradius arabischer Stämme schlagartig und machte Handel und Eroberungszüge auch in der Region des Toten Meeres möglich. Foto: Michael Kunze
Der Kreuz­sat­tel – hier ein für die Chem­nit­zer Aus­stel­lung ange­fer­tig­ter Nach­bau – ver­grö­ßer­te den Bewe­gungs­ra­di­us ara­bi­scher Stäm­me für Han­del und Erobe­rungs­zü­ge auch in der Regi­on des Toten Mee­res beträcht­lich. Foto: Micha­el Kunze

Das Staat­li­che Muse­um für Archäo­lo­gie in Chem­nitz zeigt die Son­der­aus­stel­lung „Leben am Toten Meer“. Ein the­ma­tisch der­art aus­grei­fen­des Pan­ora­ma der Regi­on mit her­aus­ra­gen­den Leih­ga­ben hat es in Euro­pa noch nicht gegeben.

CHEMNITZ. Als Sabi­ne Wolf­ram vor sechs Jah­ren nach Isra­el reist, um über die Geschich­te der jüdi­schen Kauf­haus­dy­nas­tie Scho­cken zu for­schen, mach­te ihr Barack Oba­ma, gera­de auf Staats­be­such, einen Strich durch die Rech­nung. Die Sicher­heits­vor­keh­run­gen „Leben am Toten Meer“ wei­ter­le­sen

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„Mein Bild von Europa hat mit der aktuellen Organisationsform wenig zu tun“

FRANKFURT/DRESDEN. Zum 30. Jah­res­tag des Mau­er­falls blickt der Frank­fur­ter Schrift­stel­ler Mar­tin Mose­bach zurück und vor­aus: wo und wie er den Mau­er­fall 1989 erleb­te und die Jah­re seit der deut­schen Wie­der­ver­ei­ni­gung. Außer­dem gibt der 68 Jah­re alte Büch­ner- und Kleist­preis­trä­ger Aus­kunft dar­über, was für ihn Euro­pa mit der Euro­päi­schen Uni­on zu tun hat und wel­che Rol­le „„Mein Bild von Euro­pa hat mit der aktu­el­len Orga­ni­sa­ti­ons­form wenig zu tun““ wei­ter­le­sen

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