Katholische Grenzfragen

Petrus Leg­ge, Bischof von Mei­ßen, bei einer Fir­mung in Sei­ten­dorf mit Pfar­rer Edmund Groh­mann (1869–1969). Die Auf­nah­me ist vor 1945 ent­stan­den. Sei­ten­dorf war eines der weni­gen Dör­fer im „Zit­tau­er Zip­fel“ mit katho­li­scher Bevöl­ke­rungs­mehr­heit. Foto: Zen­trum für Kultur//Geschichte (Nie­der­jahna)

Auch Sach­sen muss­te nach dem Zwei­ten Welt­krieg Gebiet abtre­ten. Das ist heu­te kaum mehr bekannt – eben­so wenig, dass davon die Kir­chen­struk­tu­ren betrof­fen waren. Eine neue Stu­die ruft die Umstän­de in Erinnerung.

ZITTAU/DRESDEN. Tief hat sich der 22. Juni 1945 ins Gedächt­nis der Bewoh­ner des öst­lich der Lau­sit­zer Nei­ße gele­ge­nen „Zit­tau­er Zip­fels“ einst ein­ge­gra­ben. Ein pol­ni­scher Räu­mungs­be­fehl ließ ihnen sei­ner­zeit kei­ne ande­re Wahl, als Haus und Hof gen Wes­ten zu ver­las­sen. Nur weni­ge durf­ten (zunächst) blei­ben. Denn was kaum noch bekannt ist: Nicht nur Schle­si­er, Pom­mern, Ost­bran­den­bur­ger und ‑preu­ßen muss­ten ihre Hei­mat nach dem Welt­krieg auf­ge­ben. Auch Sach­sen trat im Zuge der von Sta­lin for­cier­ten „West­ver­schie­bung“ Polens Ter­ri­to­ri­um ab. „Katho­li­sche Grenz­fra­gen“ wei­ter­le­sen

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Einstiger Karl-Marx-Städter Studentenseelsorger gestorben

Prä­lat Gün­ter Hanisch, Propst i.R. (Leip­zig 1929 – Dres­den 2020), von 1957 bis 1971 im dama­li­gen Karl-Marx-Stadt im pries­ter­li­chen Dienst. Foto: Bis­tum Dresden-Meißen

Am Pfingst­tag ist Propst Gün­ter Hanisch gestor­ben, der in der Zeit des Baus der Ber­li­ner Mau­er prä­gen­de Jah­re an der Chem­nitz ver­bracht hat. Die spä­te­re Arbeit des gebür­ti­gen Leip­zi­gers, der sich blei­ben­de Ver­diens­te in der Fried­li­chen Revo­lu­ti­on erwor­ben hat, erreg­te in den 1990er-Jah­ren bun­des­weit Auf­merk­sam­keit, da sie das schwie­ri­ge Ver­hält­nis Kir­che-DDR verdeutlicht.

CHEMNITZ/LEIPZIG/DRESDEN. Gün­ter Hanisch, der als jun­ger katho­li­scher Pries­ter 1957 nach Karl-Marx-Stadt gekom­men war und bis 1971 blieb, ist tot. Der eins­ti­ge Stu­den­ten­seel­sor­ger an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le, die 1986 zur Uni­ver­si­tät erho­ben wur­de, starb am Sonn­tag im Alter von 90 Jah­ren. Das hat der Bischof des Bis­tums Dres­den-Mei­ßen, Hein­rich Tim­me­re­vers, mitgeteilt.

Wäh­rend sei­ner Karl-Marx-Städ­ter Zeit war Hanisch Propstei­ka­plan und Rek­tor des in Leis­nig gegrün­de­ten, ab 1967 in Alt­chem­nitz ange­sie­del­ten Semi­nars für den kirch­lich-cari­ta­ti­ven Dienst, in dem Sozi­al­ar­bei­ter („Für­sor­ger“) aus­ge­bil­det wur­den. „Der Mau­er­bau präg­te uns sehr“, sag­te Prä­lat Hell­mut Pusch­mann. Wie Hanisch war „Eins­ti­ger Karl-Marx-Städ­ter Stu­den­ten­seel­sor­ger gestor­ben“ wei­ter­le­sen

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Ein beinahe vergessener Bistumspatron

In einem kunst­voll mit Sze­nen aus sei­nem Leben ver­zier­ten Altar-Mar­mor­auf­satz ist der Hei­li­ge Dona­tus im Dom von Arez­zo bei­gesetzt. Die Gebei­ne wur­den 1340 von der alten Kathe­dra­le in die neu errich­te­te über­führt. Foto: Micha­el Kunze

Das gro­ße Leid der Men­schen süd­lich der Alpen in der Coro­na-Pan­de­mie lässt auch vie­le hier­zu­lan­de nicht kalt. Doch kaum bekannt ist: Frei­berg weist wie kei­ne ande­re Stadt in der Diö­ze­se Dres­den-Mei­ßen Bezü­ge zu einem Nord­ita­lie­ner auf, der nicht nur ein auch unter Katho­li­ken kaum bekann­ter Für­spre­cher ist, son­dern nach dem in der Sil­ber­stadt etwa der eins­ti­ge Pest­fried­hof benannt wurde.

FREIBERG/AREZZO. Stadt und Pro­vinz Arez­zo sind wie ande­re in Ober­ita­li­en der­zeit vom Coro­na­vi­rus beson­ders geplagt. Ver­glei­che mit Pest­epi­de­mien kur­sie­ren. Der Fried­hof, auf dem in Frei­berg frü­her Seu­chen­op­fer bei­gesetzt wur­den, trägt den Namen eines Man­nes, der einst in Nord­ita­li­en „Ein bei­na­he ver­ges­se­ner Bis­tums­pa­tron“ wei­ter­le­sen

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Schätze aus alten Kirchenbüchern

Kei­ner kennt sie mehr – doch nun ruft Klaus Röberts Arbeit Hun­der­te mei­ner Vor­fah­ren bis in die 16. Genera­ti­on in Erin­ne­rung. Dank des eins­ti­gen Lan­gen­hes­se­ner Pfar­rers lie­gen 500 Jah­re Fami­li­en­ge­schich­te aus der Regi­on Werdau/Zwickau vor – zusam­men­ge­tra­gen aus Tauf‑, Trau- und Ster­be­re­gis­tern. Ein Streif­zug durch Zei­ten und Sitten.

LANGENHESSEN/SCHÖNFELS. Schrift­stel­ler, Adel, „ver­dien­te Ärz­te des Vol­kes“ – Fehl­an­zei­ge. Seit im Jahr 2004 ers­te Abschrif­ten aus Kir­chen­bü­chern der Regi­on „Schät­ze aus alten Kir­chen­bü­chern“ wei­ter­le­sen

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Pfarrer: Die Lage trifft das Herz der kirchlichen Arbeit

Die Aus­wir­kun­gen durch Coro­na­vi­rus und Schutz­maß­nah­men sind für Gläu­bi­ge gra­vie­rend: kei­ne Got­tes­diens­te, Andach­ten, Krei­se, Aus­fahr­ten. Für Katho­li­ken ist gar die Sonn­tags­pflicht aus­ge­setzt. Geist­li­che Impul­se kom­men nun per E‑Mail, Whats­app, Telefon.

FREIBERG/FLÖHA/PENIG. Die Pest hat Ober­am­mer­gau einst nicht ver­schont. So gelob­ten die Bür­ger, regel­mä­ßig dem Lei­den und Ster­ben Jesu „Pfar­rer: Die Lage trifft das Herz der kirch­li­chen Arbeit“ wei­ter­le­sen

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Runter vom Gas!

Sag mir, wo Du stehst - als Konservativer! Keine ganz einfache Aufgabe, wenn man es mit einem Begriff zu tun hat, der nicht auf eine unverfügbare Substanz bezogen ist, sondern in den Zeitläuften je verschieden in Relation zu den Umständen definiert wird. Cover: Verlag
Sag mir, wo Du stehst – als Kon­ser­va­ti­ver! Kei­ne ein­fa­che Auf­ga­be, wenn man es mit einem Begriff zu tun hat, der nicht auf eine unver­füg­ba­re Sub­stanz bezo­gen ist, son­dern sich über die Zei­ten wan­delt. Cover: Verlag

Kon­ser­va­ti­ve wol­len sich dem gesell­schaft­li­chen Wan­del nicht ver­wei­gern, ihn aber ver­lang­sa­men, steu­ern. Ein neu­er Sam­mel­band, her­aus­ge­ge­ben vom Dres­de­ner Reprä­sen­tan­ten der CDU-nahen Kon­rad-Ade­nau­er-Stif­tung, Joa­chim Klo­se, und dem eins­ti­gen Bun­des­tags­prä­si­den­ten Nor­bert Lam­mert, gibt Auf­schluss dar­über, wie.

DRESDEN. Was ist kon­ser­va­tiv, wer, wozu? Wor­an lässt sich kon­ser­va­ti­ve Poli­tik able­sen? Seit selbst der einst dem Mao­is­mus nahe­ste­hen­de baden-würt­tem­ber­gi­sche Grü­nen-Minis­ter­prä­si­dent Win­fried Kret­sch­mann für „eine neue Idee des Kon­ser­va­ti­ven“ wirbt, ist Ver­wir­rung über die­se und ande­re Fra­gen nahe­lie­gend, wird das Dilem­ma der Kon­ser­va­ti­ven deut­lich, die, par­tei­po­li­tisch jahr­zehn­te­lang vor­ran­gig an die Uni­on gebun­den, zwi­schen AfD, Grü­nen und – wie Thü­rin­gen zeigt – manch­mal auch der Links­par­tei zer­rie­ben zu wer­den drohen.

Ein neu­er Sam­mel­band, her­aus­ge­ge­ben vom säch­si­schen Lan­des­be­auf­trag­ten der Ade­nau­er­stif­tung, Joa­chim Klo­se, sowie von Ex-Bun­des­tags­prä­si­dent Nor­bert Lam­mert, nimmt nun Anlauf, ver­lo­re­nes Ter­rain zurück­zu­er­obern. Klo­se und Lam­mert suchen nach einem moder­nen, gar pro­gres­si­ven Kon­ser­va­tis­mus. Das wirkt zunächst arg glatt, ver­deut­licht aber die Her­aus­for­de­rung, vor „Run­ter vom Gas!“ wei­ter­le­sen

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Der Kandidat mit Freiberger Wurzeln

Ende Febru­ar wählt die Evan­ge­lisch-Luthe­ri­sche Lan­des­kir­che Sach­sens einen neu­en Bischof. Andre­as Beu­chel, Super­in­ten­dent in Mei­ßen, hat sei­nen Hut in den Ring gewor­fen und frü­he Wur­zeln in Frei­berg – eine Rück­schau, 30 Jah­re nach der Deut­schen Wiedervereinigung.

FREIBERG/DRESDEN. Zehn gute Jah­re sind es gewe­sen, sagt Andre­as Beu­chel über sei­ne Zeit an der Frei­ber­ger Poly­tech­ni­schen Ober­schu­le (POS) “Theo­dor Kör­ner“ „Der Kan­di­dat mit Frei­ber­ger Wur­zeln“ wei­ter­le­sen

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Verkauft, doch weiter unsaniert

Das St.-Pius-Haus in Schirgiswalde, südlich von Bautzen, hat einen neuen Eigentümer, nachdem es das katholische Domkapitel verkauft hat. Vor 175 Jahren wurde in dem Gebäude sächsisch-böhmische Geschichte geschrieben. Foto: Michael Kunze
Das St.-Pius-Haus in Schir­gis­wal­de, umge­ben von einem gro­ßen Park, hat einen neu­en Eigen­tü­mer, nach­dem es das katho­li­sche Dom­ka­pi­tel in aller Stil­le ver­kauft hat. Vor 175 Jah­ren wur­de in dem eins­ti­gen Som­mer­sitz hoher kirch­li­cher Wür­den­trä­ger säch­sisch-böh­mi­sche Geschich­te geschrie­ben. Foto: Micha­el Kunze

Jah­re­lang woll­te das Dom­ka­pi­tel St. Petri zu Dres­den den frü­he­ren Som­mer­sitz in Schir­gis­wal­de bei Baut­zen man­gels Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten ver­äu­ßern. Nun ist es, kurz vor einem wich­ti­gen Jubi­lä­um, gelun­gen – unklar bleibt vor­erst, an wen.

SCHIRGISWALDE/DRESDEN. Wie erst jetzt öffent­lich wur­de, hat das Dom­ka­pi­tel St. Petri zu Dres­den sei­ne frü­he­re, auch als säch­si­sches Cas­tel Gan­dol­fo bekann­te Som­mer­re­si­denz in Schir­gis­wal­de ver­kauft. Das um 1700 errich­te­te und spä­ter umge­bau­te St.-Pius-Haus mit groß­zü­gi­gem Park, in dem nach dem Zwei­ten Welt­krieg eine Kir­chen­mu­sik­schu­le unter­ge­bracht war und spä­ter ein katho­li­scher Kin­der­gar­ten, der 2006 aus­zog, stand danach leer. Das katho­li­sche Dom­ka­pi­tel als Eigen­tü­mer such­te man­gels eige­ner Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten und auf „Ver­kauft, doch wei­ter unsa­niert“ wei­ter­le­sen

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Auf die Autorität verweisen

Vor 65 Jah­ren starb der heu­te weit­hin ver­ges­se­ne katho­li­sche Publi­zist Wal­de­mar Guri­an. Es lohnt, das Werk des gebür­ti­gen St. Peters­bur­gers neu zu entdecken.

DRESDEN/BONN. Das Dik­tum vom „Kron­ju­ris­ten des Drit­ten Rei­ches“, mit dem der Publi­zist Wal­de­mar Guri­an im Okto­ber 1934 den Staats­recht­ler Carl Schmitt beleg­te, nach­dem die­ser die von Hit­ler ange­wie­se­nen Mas­sen­er­schie­ßun­gen ohne Gerichts­ver­fah­ren vom 30. Juni in der „Deut­schen Juris­ten­zei­tung“ „Auf die Auto­ri­tät ver­wei­sen“ wei­ter­le­sen

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Der Osten ist kein defizitäres Beitrittsgebiet

Johann Michael Möllers Essay "Der Osten. Eine politische Himmelsrichtung" ist im Verlag Zu Klampen erschienen. Cover: Verlag
Johann M. Möl­lers Essay „Der Osten. Eine poli­ti­sche Him­mels­rich­tung“ ist im Ver­lag Zu Klam­pen erschie­nen. Cover: Verlag

Der Jour­na­list Johann Micha­el Möl­ler erkun­det eine „poli­ti­sche Him­mels­rich­tung“ und begibt sich dabei auf die Spu­ren einer Sehn­sucht nach kul­tu­rel­ler Selbst­be­haup­tung und der Wie­der­ge­win­nung der eige­nen Ver­gan­gen­heit – 30 Jah­re nach der Fried­li­chen Revo­lu­ti­on in den nicht mehr neu­en Bun­des­län­dern wie auch jen­seits von Oder und Neiße.

DRESDEN. Die Hoff­nun­gen, mit denen der Osten nach dem Fall des Eiser­nen Vor­hangs nach Wes­ten blick­te, waren groß – und umge­kehrt. Das ist pas­sé. Der Wes­ten hat den Osten abge­schrie­ben, scheint es. Für den Osten hat der Wes­ten sei­nen Modell­cha­rak­ter ver­lo­ren. Er ist auf der Suche nach einem eige­nen Weg auf der Basis eige­ner Erfah­run­gen, für die sich im Wes­ten weni­ge inter­es­sie­ren. Statt­des­sen domi­niert dort die Wahr­neh­mung als Problemgebilde.

Johann Micha­el Möl­lers Essay schil­dert nach dem öko­no­mi­schen und welt­an­schau­li­chen Zusam­men­bruch die Sehn­sucht des Ostens nach kul­tu­rel­ler Selbst­be­haup­tung und dem Wunsch nach Wie­der­ge­win­nung der eige­nen Ver­gan­gen­heit. Die wird domi­niert von der Sehn­sucht nach Kon­trol­le über das eige­ne Leben. Längst über­blen­den kul­tu­rel­le Pro­blem­wahr­neh­mun­gen öko­no­mi­sche, die aber nicht ver­schwin­den. „Der Osten ist kein defi­zi­tä­res Bei­tritts­ge­biet“ wei­ter­le­sen

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Leben am Toten Meer

Die Entwicklung des Kreuzbeinsattels für Dromedare vergrößerte den Bewegungsradius arabischer Stämme schlagartig und machte Handel und Eroberungszüge auch in der Region des Toten Meeres möglich. Foto: Michael Kunze
Der Kreuz­sat­tel – hier ein für die Chem­nit­zer Aus­stel­lung ange­fer­tig­ter Nach­bau – ver­grö­ßer­te den Bewe­gungs­ra­di­us ara­bi­scher Stäm­me für Han­del und Erobe­rungs­zü­ge auch in der Regi­on des Toten Mee­res beträcht­lich. Foto: Micha­el Kunze

Das Staat­li­che Muse­um für Archäo­lo­gie in Chem­nitz zeigt die Son­der­aus­stel­lung „Leben am Toten Meer“. Ein the­ma­tisch der­art aus­grei­fen­des Pan­ora­ma der Regi­on mit her­aus­ra­gen­den Leih­ga­ben hat es in Euro­pa noch nicht gegeben.

CHEMNITZ. Als Sabi­ne Wolf­ram vor sechs Jah­ren nach Isra­el reist, um über die Geschich­te der jüdi­schen Kauf­haus­dy­nas­tie Scho­cken zu for­schen, mach­te ihr Barack Oba­ma, gera­de auf Staats­be­such, einen Strich durch die Rech­nung. Die Sicher­heits­vor­keh­run­gen „Leben am Toten Meer“ wei­ter­le­sen

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„Mein Bild von Europa hat mit der aktuellen Organisationsform wenig zu tun“

FRANKFURT/DRESDEN. Zum 30. Jah­res­tag des Mau­er­falls blickt der Frank­fur­ter Schrift­stel­ler Mar­tin Mose­bach zurück und vor­aus: wo und wie er den Mau­er­fall 1989 erleb­te und die Jah­re seit der deut­schen Wie­der­ver­ei­ni­gung. Außer­dem gibt der 68 Jah­re alte Büch­ner- und Kleist­preis­trä­ger Aus­kunft dar­über, was für ihn Euro­pa mit der Euro­päi­schen Uni­on zu tun hat und wel­che Rol­le „„Mein Bild von Euro­pa hat mit der aktu­el­len Orga­ni­sa­ti­ons­form wenig zu tun““ wei­ter­le­sen

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Aus einer andern Welt

Der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach hat am 13. September im Dresdener Kulturpalast aus seinem Buch über die koptischen Martyrer gelesen, das er nach einer Reise nach Ägypten geschrieben hatte. Er diskutierte darüber mit Joachim Hake, dem Direktor der Katholischen Akademie Berlin. Foto: Michael Kunze
Schrift­stel­ler Mar­tin Mose­bach (links) las am 13. Sep­tem­ber 2019 in Dres­den aus dem Buch „Die 21“ über christ­li­che Mar­ty­rer und dis­ku­tier­te mit Joa­chim Hake, Direk­tor der Katho­li­schen Aka­de­mie Ber­lin. Foto: Micha­el Kunze

Der Büch­ner­preis­trä­ger Mar­tin Mose­bach las im Dresd­ner Kul­tur­pa­last aus sei­nem beklem­men­den Rei­se­buch über kop­ti­sche Martyrer.

DRESDEN. Über ein erns­tes The­ma hat der Frank­fur­ter Schrift­stel­ler, Büch­ner- und Kleist­preis­trä­ger Mar­tin Mose­bach am Frei­tag­abend im Dresd­ner Kul­tur­pa­last gespro­chen: den Tod von zwan­zig Ägyp­tern und einem Gha­na­er – alle­samt Chris­ten, bis auf jenen einen ihrer Her­kunft nach Kop­ten. Sie sind 2015 vom Isla­mi­schen Staat ent­haup­tet wor­den – vor der lau­fen­den Kame­ra ihrer Mör­der, nur weil sie eben­dies waren. Das Video ging um die Welt. Der Katho­lik Mose­bach woll­te mehr über die Umstän­de wis­sen und jene seit der mus­li­mi­schen Erobe­rung Ägyp­tens unter mal grö­ße­rem, mal gerin­ge­rem „Aus einer andern Welt“ wei­ter­le­sen

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Dem Erbgut des Adels auf der Spur

Vor Jah­ren haben Mün­che­ner For­scher auf dem Erd­manns­dor­fer Fried­hof in Mit­tel­sach­sen Grä­ber geöff­net. Seit­her lau­fen mole­ku­lar­ge­ne­ti­sche Unter­su­chun­gen. War­um – und was wur­de bis­lang her­aus­ge­fun­den? Eine lan­ge Geschich­te, die ihren Ursprung unweit von Ingol­stadt hat.

ERDMANNSDORF/MÜNCHEN. Als im Juni 2013 ein Team von Münch­ner Medi­zi­nern auf dem Erd­manns­dor­fer „Dem Erb­gut des Adels auf der Spur“ wei­ter­le­sen

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Der Leuchtturm

Jus­tus Geil­hu­fe ist 2,02 Meter groß, 28 Jah­re jung und durch­läuft seit Herbst in Oeder­an sei­ne Aus­bil­dung zum Pfar­rer. Nur rund ein Vier­tel der Sach­sen sind Chris­ten. Was treibt ihn an?

OEDERAN/FREIBERG/GERINGSWALDE. Die Schu­he sind blank geputzt, dazu Hemd und Jackett, den Schal dar­über läs­sig um den Hals geschlun­gen – so grüßt er herz­lich mit Hand­schlag vor dem Tor der Oederaner „Der Leucht­turm“ wei­ter­le­sen

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„Dass wir alles gut überstanden haben, war ein Wunder“

WECHSELBURG/MARBELLA. 2710 Kilo­me­ter und 26 Stun­den Auto­fahrt sind es von Wech­sel­burg, wo Rudolf Graf von Schön­burg im Sep­tem­ber 1932 auf dem Schloss sei­ner Fami­lie gebo­ren wur­de, nach Mar­bel­la, der nahe Gibral­tar gele­ge­nen spa­ni­schen Stadt am Mit­tel­meer. Dort lebt er seit 1956. Elf Jah­re zuvor floh der damals Zwölf­jäh­ri­ge mit Geschwis­tern und Mut­ter vor der Roten Armee aus der Hei­mat. Im Tele­fon­ge­spräch berich­tet er von sei­nen Erleb­nis­sen vor 74 Jahren.

Wann genau muss­ten Sie 1945 auf­bre­chen?

Am 18. Mai, bald nach Kriegs­en­de, fuhr ein sowje­ti­scher Pri­vat­wa­gen am Schloss in Wech­sel­burg vor „„Dass wir alles gut über­stan­den haben, war ein Wun­der““ wei­ter­le­sen

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Vom tanzenden Faun und der Brikettgabel

Auf Schloss Rochsburg zeigt Restaurator Thomas Heinicke bis November die von ihm und seiner Frau kuratierte Ausstellung "Das geschundene Kunstwerk" - darunter auch die Lehne eines vormals im Besitz der Bauhaus-Künstlerin Marianne Brandt befindlichen Stuhles im Stile des Empire. Foto: Michael Kunze
Schloss Rochs­burg zeigt die von Restau­ra­tor Tho­mas Hei­ni­cke und sei­ner Frau kura­tier­te Aus­stel­lung „Das geschun­de­ne Kunst­werk“ – dar­in auch die Leh­ne eines vor­mals im Besitz der aus Chem­nitz stam­men­den Bau­haus-Künst­le­rin Mari­an­ne Brandt befind­li­chen Stuh­les im Sti­le des Empi­re, den sie einst Hei­ni­ckes Leh­rer Hans Brock­ha­ge (1925–2009) ver­mach­te. Foto: Micha­el Kunze

Schloss Rochs­burg zeigt Kunst­wer­ke, eini­ge 500 Jah­re alt, deren Prä­sen­ta­ti­on ande­re Muse­en ablehn­ten: Die ab 13. April zu sehen­den Stü­cke sind von Zeit, Mensch und Natur teils arg geschun­de­ne. Dar­aus aber erwächst ihre Kraft.

ROCHSBURG. Das Ant­litz des Bischofs ist ent­zweit. Von der Mitra, der Bischofs­müt­ze, über die Stirn, dann rechts der Nase hin­ab „Vom tan­zen­den Faun und der Bri­kett­ga­bel“ wei­ter­le­sen

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„Das gab es bei den Medici und auch bei den Einsiedels“

Reges Interesse bei der Vernissage zur Ausstellung "Die Einsiedels und die Vogels" am 4. April 2019 auf Schloss Wolkenburg, nordwestlich von Chemnitz. Bis 18. August werden insbesondere Porträts gezeigt. Foto: Michael Kunze
Reges Inter­es­se bei der Ver­nis­sa­ge zur Aus­stel­lung „Die Ein­sie­dels und die Vogels“ am 4. April 2019 auf Schloss Wol­ken­burg, nord­west­lich von Chem­nitz. Bis 18. August wer­den ins­be­son­de­re Por­träts gezeigt. Foto: Micha­el Kunze

Die einen mal­ten, die andern kauf­ten die Bil­der – zwei Genera­tio­nen hielt das unge­wöhn­li­che Ver­hält­nis zwi­schen der von den Wet­ti­nern geadel­ten Künst­ler­fa­mi­lie Vogel und den Gra­fen von Ein­sie­del. Eine vom Ber­li­ner Kunst­his­to­ri­ker Gerd-Hel­ge Vogel kura­tier­te Aus­stel­lung auf Schloss Wol­ken­burg setzt es in Szene.

WOLKENBURG. Bei­na­he vier­zig Ölge­mäl­de, Koh­le­zeich­nun­gen, Gra­fi­ken, dazu Doku­men­te zeigt die am Don­ners­tag­abend auf Schloss Wol­ken­burg „„Das gab es bei den Medi­ci und auch bei den Ein­sie­dels““ wei­ter­le­sen

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Als der Graf katholisch wurde

Die auf das Jahr 1873 datierte Medaille mit der Inschrift "Aedes Instaurata Wechselburgi" ist wohl im Zusammenhang mit der Konversion des Grafen von Schönburg-Glauchau nebst Gattin im Jahr 1869 und der 1871 bis 1884 erfolgten Renovierung der damaligen Wechselburger Schlosskirche entstanden. Sie zeigt das in der römischen Kirche Sant' Alfonso aufbewahrte Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe. Eine Kopie davon schenkte Papst Pius IX., dessen Konterfei auf der Rückseite abgebildet ist, dem Ehepaar. Foto: Stephan von Spies
Die auf 1873 datier­te Medail­le ist wohl im Kon­text der Reno­vie­rung der Wech­sel­bur­ger Schloss­kir­che und der Geburt des ersehn­ten Erben im glei­chen Jahr in Rom ent­stan­den (Inschrift: „Wechels­bur­gi“ statt „Wech­sel­bur­gi“). Sie zeigt das in der römi­schen Kir­che Sant‘ Alfon­so auf­be­wahr­te Gna­den­bild Unse­rer Lie­ben Frau von der immer­wäh­ren­den Hil­fe. Eine Kopie davon schenk­te Papst Pius IX., des­sen Kon­ter­fei auf der Rück­sei­te abge­bil­det ist, dem Gra­fen von Schön­burg. Foto: Eli­sa­beth Meuser

Vor 150 Jah­ren kon­ver­tier­te der pro­tes­tan­ti­sche Carl von Schön­burg-Glauchau. Ein lan­ger, hart geführ­ter Kul­tur­kampf folg­te, der über Sach­sen hin­aus beträcht­li­ches Auf­se­hen erregte.

WECHSELBURG. „Graf unter Poli­zei­schutz“, Kon­tro­ver­sen in der säch­si­schen Pres­se, von der römi­schen „unge­bühr­lich auf­ge­bauscht“, „erheb­li­che Unru­he in kon­ser­va­ti­ven pro­tes­tan­ti­schen Adels­krei­sen“, Unter­ta­nen ver­wei­gern Kir­chen­ge­bet – so lau­ten „Als der Graf katho­lisch wur­de“ wei­ter­le­sen

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„Verpiss Dich aus unserm Bezirk!“

Gehö­ren Juden heu­te zu Deutsch­land? Das fragt ein in Ber­lin auf­ge­wach­se­ner Israe­li in sei­nem neu­en Buch. Wegen des Anti­se­mi­tis­mus in der Haupt­stadt wan­der­te er einst aus.

DRESDEN/ZWICKAU. In Leip­zig, Zwi­ckau, Dres­den, Bad Mus­kau ist der 41-Jäh­ri­ge im Herbst auf Lese­rei­se gewe­sen. Arye Sharuz Shali­car, in Göt­tin­gen gebo­re­ner und in Ber­lin-Span­dau und ‑Wed­ding „„Ver­piss Dich aus unserm Bezirk!““ wei­ter­le­sen

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