Chemnitz/Langenhessen, 10. Juli 2015

Ges­tern an der Wurst­the­ke: Die Dame vor mir in hohen Schu­hen, ger­ten­schlank und in bes­tem Alter, sie ordert „eine Schei­be Lachs­schin­ken“ und „eine Wie­ner, aber kein gan­zes Paar, bit­te“. Schließ­lich „80 Gramm Hacke­pe­ter“ – für „mei­nen Mann“, schiebt sie bei­na­he ent­schul­di­gend nach. Prompt erin­ne­re ich mich an mei­ne Kind­heit, 25 Jah­re her ist das, als ich beim Flei­scher anstand, wo der Chef selbst bedien­te. Um „zwei Pfund Schwei­ne­mund“ bat damals eine Frau in gesetz­tem Alter. „Mir hättn och drey!“, ant­wor­tet der Mitt­vier­zi­ger zufrie­den. Dar­auf sie: „Nu gud, die nehm isch.“ „Und se gönn‘ ruhisch ‚Schnau­ze‘ sagen, Frau Schmidt.“ Kei­ner lach­te – wie ich nun, neu­lich an der Theke.

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