Gestern an der Wursttheke: Die Dame vor mir in hohen Schuhen, gertenschlank und in bestem Alter, sie ordert „eine Scheibe Lachsschinken“ und „eine Wiener, aber kein ganzes Paar, bitte“. Schließlich „80 Gramm Hackepeter“ – für „meinen Mann“, schiebt sie beinahe entschuldigend nach. Prompt erinnere ich mich an meine Kindheit, 25 Jahre her ist das, als ich beim Fleischer anstand, wo der Chef selbst bediente. Um „zwei Pfund Schweinemund“ bat damals eine Frau in gesetztem Alter. „Mir hättn och drey!“, antwortet der Mittvierziger zufrieden. Darauf sie: „Nu gud, die nehm isch.“ „Und se gönn‘ ruhisch ‚Schnauze‘ sagen, Frau Schmidt.“ Keiner lachte – wie ich nun, neulich an der Theke.