Bemerkenswerte Worte: Sahra Wagenknecht, schreibt Mechtild Küpper, „lebt inzwischen in einer Sphäre, in der Menschen fürs Berühmtsein berühmt sind“ (F.A.Z. vom 19.11.13, Nr. 269, S. 4). Die Frage bliebe, wodurch sie das geschafft hat: mithilfe bloßer Talkshow-Präsenz, durch kluge Ideen oder Debattenbeiträge, treffende Politikkritik oder einen konkreten Vorschlag, wie etwas anders laufen könnte, durch Authentizität, die sich auch in einem für eine linke Politikerin – wenigstens hierzulande – ungewöhnlich opulenten Lebensstil ausdrückt? Sie selbst würde sicher meinen, vielleicht unter Auslassung des letzten Punktes: mit einer Mischung von all diesem und einigem anderen. Warum wird gerade daran aber nach wie vor ausgerechnet in der Linkspartei gezweifelt? Nur aus Neid? Oder vielleicht, weil es mit einem Berühmtsein fürs Berühmtsein nicht getan sein könnte?